28. Dezember Fest der unschuldigen Kinder
Evangelium nach Matthäus 2,13-18
Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.
Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten.
Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.
Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig, und er liess in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend, die er von den Sterndeutern erfahren hatte.
Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist:
Ein Geschrei war in Rama zu hören, lautes Weinen und Klagen: Rahel weinte um ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie waren dahin.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Petrus Chrysologus (um 406-450), Bischof von Ravenna, Kirchenlehrer
Predigt 152; PL 52, 604
“An jenem Tag, Herr, haben die heiligen unschuldigen Kinder deinen Ruhm verkündet, nicht durch ihr Wort, sondern allein durch ihren Tod”
Wohin führt Missgunst?… Das heute begangene Verbrechen zeigt es uns: die Angst, es könnte ihm jemand sein irdisches Reich streitig machen, versetzt Herodes in Panik, er zettelt eine Verschwörung an gegen den “unschuldigen König” (Mt 2,2), den unvergänglichen König; er sagt seinem Schöpfer den Kampf an und tötet Unschuldige… Was hatten sich diese Kinder zu Schulden kommen lassen? Ihre Zungen waren stumm, ihre Augen hatten nichts gesehen, ihre Ohren nichts gehört, ihre Hände nichts getan. Sie erlitten den Tod, ohne das Leben gekannt zu haben… Christus liest im Buch der Zukunft und erforscht die Geheimnisse der Herzen, er erkennt unsere Gedanken und prüft unsere Absichten (vgl. Ps 139): Warum hat er dann diese Kinder im Stich gelassen?… Der soeben geborene König des Himmels – warum hat er sich um diese Gefährten seiner Unschuld nicht gekümmert und auf die Wachen, die um seine Wiege standen, so sehr vergessen, dass der Feind, der es auf den König abgesehen hatte, gegen dessen ganze Armee wüten konnte?
Meine Brüder, Christus hat seine Soldaten nicht im Stich gelassen, sondern hat sie mit Ehren überhäuft. Denn er ermöglichte es ihnen zu triumphieren, noch bevor sie lebten, und zu siegen, ohne vorher zu kämpfen… Er wollte, dass sie noch vor der Erde den Himmel besässen…, er sandte sie als Herolde vor sich her. Er hat sie nicht im Stich gelassen; er hat seine Vorhut gerettet; er hat sie nicht vergessen.
Selig, die Ruhe eingetauscht haben gegen Anstrengung, Linderung gegen Schmerz, Freude gegen Leid. Sie leben, sie leben, sie leben wirklich – sie, die für Christus den Tod auf sich genommen haben… Selig auch die Tränen, die von den Müttern für ihre Kinder vergossen worden sind: sie haben ihnen die Gnade der Taufe erwirkt… Möge er, der in unserem Stall zu liegen geruhte, auch uns auf die himmlische Weide führen!
UnschuldigeKinder: Heiligenlexikon
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