Gott beruft jeden Menschen zum Leben

Er gibt ihm Talente und vertraut ihm eine Sendung an

Wachsam die Wiederkunft des Herrn erwarten

Benedikt XVI. zum Gebet des Angelus am vorletzten Sonntag im Jahreskreis: Gott beruft jeden Menschen zum Leben. Er gibt ihm Talente und vertraut ihm eine Sendung an. Erinnerung an die Seligsprechung von Carl Lampert.

Rom, kath.net/as, 13.11.2011, von Armin Schwibach 

Gott beruft jeden Menschen zum Leben. Er gibt ihm Talente und vertraut ihm eine Sendung an, die es zu erfüllen gilt. Mit diesen Worten wandte sich Papst Benedikt XVI. an die zehntausenden von Pilgern und Besuchern, die am vorletzten Sonntag im Jahreskreis besonders zahlreich auf dem Petersplatz zusammengekommen waren. Ausgehend vom Gleichnis von den Talenten aus dem Matthäusevangelium (Mt 25, 14-30) erklärte der Papst, dass Christus vor der Vorläufigkeit des irdischen Lebens warne und dazu einlade, es mit dem Blick auf den Schöpfergott als eine Pilgerreise zu leben.Eine obligatorische Etappe, um zur endgültigen Wirklichkeit zu gelangen, sei der Tod, dem das Jüngste Gericht folge. Der Apostel Paulus rufe in Erinnerung, dass “der Tag des Herrn wie ein Dieb in der Nacht kommt”. So sporne das Bewusstsein der glorreichen Wiederkunft des Herrn die Christen an, wachsam zu sein und seine Offenbarung in der beständigen Erinnerung seines ersten Kommens zu erwarten.

Mit dem Gleichnis von den Talenten wolle Jesus die Jünger lehren, seine Gaben gut zu nutzen. Gott berufe jeden Menschen zum Leben und gebe ihm Talente. Er vertraue ihm eine Sendung an, die es zu erfüllen gelte: “Es wäre töricht zu denken, dass diese Geschenke selbstverständlich sind”, so der Papst; “darauf zu verzichten, sie einzusetzen käme der Tatsache gleich, hinsichtlich des Zieles des eigenen Leben zu scheitern”.

Den heiligen Gregor den Grossen zitierend betonte Benedikt XVI., dass der Herr niemandem die Gabe seiner Liebe fehlen lasse. Daher sei es notwendig, alle Sorgfalt auf die Bewahrung der Liebe verwenden. Wenn es jemand an der Tugend der Nächstenliebe fehlen lasse, die auch Feindesliebe sei, so verliere dieser jedes Gut: “Er ist des empfangenen Talentes beraubt und wird hinausgeworfen in die Finsternis”.

Abschliessend rief der Papst die Gläubigen auf, der aus der Schrift kommenden Aufforderung zur Wachsamkeit nachzukommen. Sie sei die Haltung dessen, der wisse, dass der Herr wiederkommen wird und die Früchte seiner Liebe in den Menschen sehen will. “Die Liebe ist das grundlegende Gut, das alle fruchten lassen müssen und ohne das jede andere Gabe umsonst ist”: allein durch die Ausübung der Liebe sei es möglich, an der Freude des Herrn Anteil haben zu können.

Nach dem Angelus erinnerte Benedikt XVI. an den Welt-Diabetes-Tag, der an diesem Sonntag begangen wird, und betete für alle Kranken, für jene, die tagtäglich deren Mühe teilten sowie für alle im Gesundheitsdienst Tätigen und Ehrenamtlichen.

Die Kirche in Italien feiert heute das Erntedankfest. Auf die Früchte der Erde blickend erkenne der Mensch, dass seine Arbeit nichts wäre, wenn Gott sie nicht fruchtbar werden lasse, so der Papst.

In seinem Gruss in französischer Sprache rief Benedikt XVI. zum Gebet für seine bevorstehende Reise nach Benin und für die Menschen in ganz Afrika auf. Mit seinem Besuch wolle er zu Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden in Afrika beitragen. Besonders gedachte der Papst der Menschen, die in Unsicherheit lebten und von Gewalt betroffen seien.

Die Pilger aus dem deutschen Sprachraum begrüsste der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ein herzliches “Grüss Gott” sage ich allen Pilgern und Besuchern aus den Ländern deutscher Sprache. Besonders verbinde ich mich mit den Gläubigen, die heute Nachmittag an der Seligsprechung des Märtyrerpriesters Carl Lampert in Dornbirn im Vorarlberg teilnehmen. In der dunklen Zeit des Nationalsozialismus ist an ihm das Wort des heiligen Paulus deutlich geworden: “Wir gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis” (1 Thess 5,5). In einem Verhör, das ihm die Freiheit in Aussicht stellte, konnte er voll Überzeugung bekennen: “Ich liebe meine Kirche. Ich bleibe meiner Kirche treu und auch dem Priesteramt. Ich stehe für Christus und liebe seine Kirche”. Vertrauen wir uns der Fürsprache des neuen Seligen an, damit wir wie er einmal ganz teilnehmen dürfen an der Freude seines und unseres Herrn.

Biografie: Carl Lampert
Diözese.Innsbruck

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