Gründonnerstag startet “Francesco und der Papst”

Papst Benedikt auf der Kinoleinwand

Rom, zenit.org, 14. März 2011

Ab Gründonnerstag wird Papst Benedikt XVI. auf Kinoleinwänden in Deutschland und der Schweiz zu sehen sein – in dem Dokumentarstreifen “Francesco und der Papst”. Im Zentrum des Films steht der Traum eines elfjährigen Chorsängers in der Sixtinischen Kappelle: bei der alljährlichen Begegnung des Chores mit dem Heiligen Vater das Solo zu singen. Der junge Römer bewundert den Pontifex und möchte ihm einmal im Leben nahe zu sein. Der Herzenswunsch geht schliesslich in Erfüllung.

Der Regisseur, Grimme-Preisträger Ciro Cappellari, verbindet die Geschichte über den Jungen mit derjenigen über die Herausforderungen der Weltkirche, besonders in Afrika, wo der Papst im März 2009 hinreiste. Die Macher des Film versprechen besondere Einblicke in den Vatikan. Dank eines speziellen Passierscheins hatte Cappellari Zugang zu Bereichen des Vatikans, die für Aussenstehende normalerweise unerreichbar sind.

Der Film zeigt Francesco als einen aufgeweckten Jungen, der gerne Fußball spielt und begeisterter Pfadfinder ist. Doch seine grosse Leidenschaft ist die Musik. Er singt im Knabenchor “Pueri Cantores”, der die päpstlichen Liturgien begleitet, und besucht die Schola Cantorum in unmittelbarer Nähe des Vatikans. Dank seiner einzigartigen Stimme entscheidet Giuseppe Liberto, der musikalische Leiter des Chores, dass Francesco schliesslich das Solo singen darf – eine Ehre, die bislang ausschliesslich Erwachsenen vorbehalten war.

Für Francesco beginnt die aufregendste Zeit seines Lebens. Vormittags besucht er den normalen Schulunterricht, an den Nachmittagen stehen Proben mit dem Chor und Einzelstunden auf dem Programm. Für die musikalische Ausbildung und das Stimmtraining der Kinder ist der brasilianische Geistliche Don Marcos verantwortlich. Er führt ein strenges Regiment und treibt die Jungen zu Höchstleistungen an. Die Ausbildung erfordert enorme Konzentration und viel Disziplin. Tage ohne Schule, Proben oder Auftritte sind selten. Zudem haben Francescos Brüder nur wenig Verständnis für seinen Musikgeschmack und ziehen ihn wegen seiner Begeisterung für den Papst ständig auf. In die erste Freude über die einmalige Chance, vor dem Papst zu singen, mischen sich auch noch Lampenfieber und Selbstzweifel und die Angst, der Stimmbruch oder eine Erkältung könnten seinen Auftritt in letzter Minute verhindern.

Auch Chorleiter Giuseppe Liberto sorgt sich – wegen der Nachwuchsprobleme. Von den zehn Jungen, die in diesem Jahr für den Chor ausgebildet werden, haben nur vier das stimmliche Potenzial, um den hohen Anforderungen zu genügen und übernommen zu werden. Ausserdem melden immer weniger Eltern ihre Kinder für die Ausbildung an. In Zeiten von Playstation, Internet und MTV ist die strenge Ausbildung bei den “Pueri Cantores” nicht sehr populär. Giuseppe Liberto fasst daher einen Entschluss. Er will mit den althergebrachten Vorurteilen aufräumen und das Erscheinungsbild des Chores modernisieren. Neben einer eigenen Website plant er eine CD mit zeitgemässer sakraler Musik aufzunehmen.

Doch nicht allein die “Pueri Cantores” stehen vor grossen Herausforderungen, sondern die gesamte Weltkirche. Besonders deutlich zeigt sich dies anlässlich der Reise des Papstes nach Kamerun und Angola. Sie konfrontiert ihn nicht nur mit grosser Armut und den Auswirkungen eines langjährigen Krieges, sondern auch mit den fatalen Folgen der Immunschwäche-Krankheit Aids.

Francescos grosser Tag ist gekommen. Beim päpstlichen Privatkonzert in der Sala Clementina, zu dem nur wenige ausgewählte Gäste geladen sind, muss er beweisen, was er in den vergangenen Wochen gelernt hat. Francescos Mühen werden belohnt. Als er vor den Heiligen Vater tritt, ist jede Unsicherheit verflogen und seine Stimme erklingt klar und hell. Als der Papst auf ihn zugeht und ihm zu seinem gelungenen Solo gratuliert, ist Francesco überglücklich. (mk)

Pueri-Cantores

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