9. Sonntag im Jahreskreis, 06. März 2011

Evangelium nach Matthäus 7,21-27

Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.
Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht?
Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!

Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.

Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut.

Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute.
Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.

Kommentar des heutigen Evangeliums

Hl. Bernhard von Clairvaux (1091-1153), Zisterzienserabt und Kirchenlehrer
Predigten über das Hohelied, Nr. 61

Auf Felsen gebaut

“Komm, du meine Taube im Schutz der Felsspalten nahe der Wallmauer, zeige mir deinen Anblick und lass mich deine Stimme hören” (Hld 2,14). Jemand hat … in diesen Felsspalten die Wunden Christi erkannt. Er hat ganz recht, denn Christus  ist ein Fels. Glückselige Felsspalten also, auf denen das Gebäude des Glaubens an die Auferstehung erbaut werden kann und die die Gottheit Christi bezeugen! “Mein Herr und mein Gott” sprach ein Apostel (Joh 20,28). Woher kommt dieser Ausruf, unzählige Male wiederholt, wenn nicht aus den Felsspalten? Der Spatz findet dort Unterschlupf, die Turteltaube ein Nest für Ihre Jungen (Ps 83,4). Die Taube, geschützt in diesem Unterschlupf, blickt ohne zu zittern auf den Sperber, der über ihr seine Kreise zieht. Deshalb sagt der Bräutigam: “Du meine Taube im Schutz der Felsspalten”; und die Taube gibt zur Antwort: “Er hat mich auf Felsen erhöht” und “meine Füsse auf einen Felsen gestellt” (Ps 26,5; 39,3).

Der weise Mensch baut sein Haus auf den Felsen, um weder die Kraft des Sturms noch die Überschwemmungen fürchten zu müssen. Was für ein hohes Gut empfangen wir vom Felsen! Auf dem Felsen erhebe ich mich, bin ich sicher und stehe ich fest. Auf ihm bin ich in Sicherheit vor dem Feind und gegen Unfälle geschützt, weil ich über der Erde erhöht bin – und alles Irdische ist zweifelhaft und voller Trug. Unser Leben sollte im Himmel sein, dann brauchen wir nicht zu fürchten, zu fallen und hinabgestürzt zu werden. Der Fels erhebt sich bis zum Himmel und bietet uns Sicherheit; er ist die Zuflucht der Klippdachse (Ps 103,18). Und wirklich: Wo könnte unsere zerbrechliche Sicherheit Frieden und Festigkeit finden, wenn nicht in den Wunden des Erlösers? Dort verharre ich  mit umso grösserem Vertrauen, da seine Kraft gewaltiger ist, um mich retten zu können. Die Welt wankt, der Leib wiegt schwer, der Teufel legt seine Fallen aus: Ich werde nicht fallen, denn ich bin gebaut auf dem festen Felsen. Ich habe schwer gesündigt, mein Gewissen ist aufgewühlt, doch es lässt den Mut nicht sinken, denn ich erinnere mich der Wunden des Herrn, der um unserer Sünden willen verwundet wurde (Jes 53,5). Nichts ist so sicher dem Tode geweiht, dass es Christus nicht durch seinen Tod heilen könnte.

Hl. Fridolin von Säckingen, Glaubensbote am Oberrhein, Abt in Säckingen

* in Irland (?)
† 538 (?) in Säckingen in Baden-Württemberg

Fridolin von Säckingen war aus Irland gebürtig. Er kam als missionierender Wandermönch nach Gallien, baute in Poitiers, Straßburg, Konstanz und Chur Kirchen zu Ehren des hl. Hilarius. In Säckingen baute er ein Männer- und ein Frauenkloster. Die Klosterschule wurde lebendiger Mittelpunkt der Kultur und des Christentums im oberrheinischen Gebiet. Fridolin starb um 540, an einem 6. März.

Benediktiner-Erzabtei-Beuron: Quelle

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel