Macht die christlichen Familien zu Heiligtümern

 “Attentate gegen Christen beleidigen Gott und ganze Menschheit”

Rom, Radio Vatikan, 2.1.2011 Papst Benedikt beim Angelus-Gebet

Papst Benedikt XVI. hat das verheerende Attentat auf Christen in Alexandria, bei dem am Samstag mehr als 20 Menschen umkamen, als “niederträchtige Geste des Todes” bezeichnet. Gleichzeitig rief er die Christen zum Gewaltverzicht auf. Er habe mit Schmerz die Nachricht von der Attacke auf die koptische Gemeinde in Ägypten gehört, sagte der Papst nach dem Angelusgebet an diesem Sonntag Mittag vor Tausenden Gläubigen und Besuchern auf dem Petersplatz:

„Diese niederträchtige Geste des Todes – ebenso wie jene, Bomben vor die Häuser von Christen im Irak zu legen, um sie zum Auswandern zu zwingen – beleidigt Gott und die gesamte Menschheit, die eben gestern für den Frieden betete und mit Hoffnung in ein neues Jahr ging. Vor dieser Strategie der Gewalt, die auf Christen abzielt, und die Folgen für die gesamte Bevölkerung hat, bete ich für die Opfer und ihre Angehörigen und ermutige die kirchlichen Gemeinden, im Glauben zu bleiben und weiterhin die Gewaltfreiheit zu bezeugen, die aus dem Evangelium kommt.”

Vor dem Gebet richtete der Papst eine Botschaft an Spanien. In Madrid waren gleichzeitig zum Angelus Katholische Gläubige zu einer Kundgebung für eine gerechtere Familienpolitik versammelt. “Macht die christlichen Familien zu Heiligtümern der Treue, des Respekts und des Verständnisses”, rief der Papst den christlichen Familien Spaniens zu. Er ermutigte sie dazu, “Diener der Liebe” zu sein, die das Leben verteidigt. In den verschiedenen Sprachen ging Papst Benedikt auf das Tagesevangelium ein, nämlich den Prolog des Johannesevangeliums.
 
“Mit Freude grüße ich alle Brüder und Schwestern aus den Ländern deutscher Sprache. Gottes Wort steht am Anfang von allem, es ist Licht und Leben für die Welt, für uns Menschen. Dies rufen uns die Lesungen am heutigen zweiten Sonntag nach Weihnachten in Erinnerung. Das göttliche Wort hat in Jesus Christus menschliche Gestalt angenommen, es macht sich sozusagen auf den Weg und sucht nach unserer Liebe. Maria hat ihm ihr mütterliches Herz, ihr ganzes Leben geschenkt. Und auch wir sind eingeladen, Gottes Wort in uns lebendig werden zu lassen, ihm Raum zu geben, damit es uns von innen her umwandeln kann. Denn es gibt uns die Macht, wie Johannes sagt, Kinder Gottes zu werden, wirklich Menschen nach dem Abbild Gottes. Der Herr segne euch alle und behüte euch.”

Verherrlicht ist Gott in der Höhe/ und auf Erden ist Friede/ bei den Menschen seiner Gnade, Lukas 2.14

Weltfriedenstag: 1.1.2000

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