Laizismus und Fundamentalismus bedrohen Religionsfreiheit
Papst beim Angelus
Rom, Radio Vatikan, 01.01.2011
“Jesus Christus ist unser Friede” – von diesem Wort aus dem Epheser-Brief ging Papst Benedikt am Samstag Mittag bei seinem Angelusgebet aus. Jesus habe in die Welt “einen Samen der Liebe und des Friedens gebracht, der stärker ist als der Same des Hasses und der Gewalt”. Das sagte der Papst vom Fenster seines Arbeitszimmers aus zum Petersplatz hinunter.
“Wir erleben heutzutage zwei gegenläufige Tendenzen, die beide negativ sind: Auf der einen Seite den Laizismus, der auf eine häufig versteckte Weise die Religion in die Privatsphäre abschiebt. Auf der anderen Seite den Fundamentalismus, der wiederum allen die Religion mit Gewalt aufzwingen will. Gott hingegen hat für die Menschheit einen Heilsplan der Liebe, dem sie in Freiheit und Verantwortung entsprechen können. Wo die Religionsfreiheit anerkannt wird, da wird die Menschenwürde an ihrer Wurzel respektiert. Darum ist die Religionsfreiheit der Königsweg, um Frieden zu schaffen.”
Mit dem Blick auf Jesus, den Friedensfürsten, werde deutlich, “dass man Frieden nicht mit Waffengewalt erreicht und auch nicht mit wirtschaftlicher, politischer, kultureller und Medien-Macht”. Friede sei vielmehr “ein Werk der Gewissen, die sich der Wahrheit und der Liebe öffnen”.
“Einen frohen Neujahrsgruss richte ich an alle deutschsprachigen Pilger und Besucher. Gerne heisse ich heute die Sternsinger aus Mainz willkommen und grüsse mit ihnen alle, die in den Pfarreien am Dreikönigssingen teilnehmen, um den Menschen das Ereignis der Geburt Christi zu künden. Es ist eine Botschaft der Freude und des Friedens für die ganze Welt. Gott will bei den Menschen sein. In seinem menschgewordenen Sohn wendet Gott uns sein Angesicht zu und schenkt uns Heil. So bitten wir ihn um seinen Segen und wollen dieses neue Jahr im Namen des Herrn beginnen. Gott geleite euch auf allen Wegen.”
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