Donnerstag der 2. Woche im Jahreskreis

Evangelium nach Markus 3,7-12

J
esus zog sich mit seinen Jüngern an den See zurück. Viele Menschen aus Galiläa aber folgten ihm. Auch aus Judäa, aus Jerusalem und Idumäa, aus dem Gebiet jenseits des Jordan und aus der Gegend von Tyrus und Sidon kamen Scharen von Menschen zu ihm, als sie von all dem hörten, was er tat.

Da sagte er zu seinen Jüngern, sie sollten ein Boot für ihn bereithalten, damit er von der Menge nicht erdrückt werde.
Denn er heilte viele, so dass alle, die ein Leiden hatten, sich an ihn herandrängten, um ihn zu berühren.

Wenn die von unreinen Geistern Besessenen ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist der Sohn Gottes!

Er aber verbot ihnen streng, bekannt zu machen, wer er sei.

Kommentar des heutigen Evangeliums

Hl. Alfons Maria von Liguori (1696-1787), Bischof und Kirchenlehrer
5. Abhandlung zur Weihnachtsnovene

“Alle, die ein Leiden hatten, drängten sich an in heran, um ihn zu berühren”

“Sagt den Verzagten: Habt Mut und fürchtet euch nicht… Gott selbst wird kommen und euch erretten” (Jes 35, 4). Diese Prophezeiung ist wahr geworden. So darf ich jetzt voll Freude ausrufen: Freut euch, ihr Kinder Adams, freut euch! Lasst alle Verzagtheit hinter euch! Ihr seht, wie schwach ihr seid und unfähig, so vielen Feinden zu widerstehen – und doch “habt keine Angst mehr, Gott selber wird kommen und euch retten”. Wie ist er denn gekommen, und wie hat er euch gerettet? Indem er euch die nötige Kraft gegeben hat, allem, was eurem Heil im Wege steht, zu trotzen und es zu überwinden. Und wie hat der Erlöser euch diese Kraft verschafft? Indem er, der stark und allmächtig war, sich selber schwach gemacht hat; er hat unsere Schwachheit auf sich genommen und seine Stärke auf uns übertragen…

Gott ist allmächtig: “Herr”, ruft Jesaia, wer könnte ‘deinem starken Arm’ Widerstand leisten?” (40, 10)… Aber die ihm von der Sünde zugefügten Wunden haben den Menschen so geschwächt, dass er seinen Feinden nicht widerstehen konnte. Was hat das ewige Wort, das Wort Gottes gemacht? Stark und allmächtig wie es war, hat es sich schwach gemacht; es hat sich mit der Schwachheit des menschlichen Leibes bekleidet, um durch seine Verdienste dem Menschen die nötige Stärke der Seele zu verschaffen… es ist Kind geworden… Schliesslich legt man ihm am Ende seines Lebens auf dem Ölberg Fesseln an, von denen es sich nicht befreien kann. Im Prätorium bindet man es, um es zu geisseln, an Säulen. Hernach fällt es, das Kreuz auf der Schulter, mehrmals entkräftet zu Boden. Ans Kreuz genagelt, kann es sich nicht befreien… Sind wir schwach? Dann setzen wir doch unser Vertrauen auf Jesus Christus! Dann vermögen wir alles: „Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt”, sagt der Apostel Paulus (Phil 4, 13). Ich vermag alles, nicht durch eigene Kraft, sondern durch die Kraft, die mir durch die Verdienste meines Erlösers vermittelt worden ist.

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