Worauf wartet ihr?
Papst Benedikt: „Worauf wartet ihr?“
“Der Mensch lebt, solange er wartet, solange in seinem Herzen die Hoffnung wach ist“.
Das sagte Papst Benedikt XVI. an diesem ersten Adventsonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz. Zwei Perspektiven durchziehen nach den Worten Benedikts den Advent: Das erste Erscheinen des Gottessohnes bei der Geburt durch die Jungfrau Maria und seine glorreiche Rückkehr, wenn er kommt, um „die Lebenden und die Toten zu richten“, wie es im Glaubensbekenntnis heißt. Advent, also: Warten auf die Ankunft, durchziehe unsere ganze persönliche, familiäre und soziale Existenz, so der Papst.
„Die moralische und geistliche Statur eines Menschen lässt sich ermessen an dem, was er erwartet und hofft. Jeder von uns kann sich also, besonders in dieser Zeit, die uns auf Weihnachten hinführt, fragen: Was erwarte ich? Wonach sehnt sich mein Herz“
Das Sonntagsevangelium, Erster Adventssonntag, 27.11.2010 Mt 24:29-44
Seid wachsam, und haltet euch bereit!
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Sofort nach den Tagen der großen Not wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Danach wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen; dann werden alle Völker der Erde jammern und klagen, und sie werden den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen. Er wird seine Engel unter lautem Posaunenschall aussenden, und sie werden die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, von einem Ende des Himmels bis zum andern. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr das alles seht, dass das Ende vor der Tür steht. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. Denn wie es in den Tagen des Noach war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein. Wie die Menschen in den Tagen vor der Flut aßen und tranken und heirateten, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein. Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. Und von zwei Frauen, die mit derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.
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