Augustinus: Leidenschaft für die Wahrheit

Der Heilige Augustinus eine faszinierende Gestalt der Kirchengeschichte
Gedenktag ist der 28. August

Augustinus – Leidenschaft für die Wahrheit ::: fe-Medienverlag
Spe salvi (30. November 2007) | BENEDIKT XVI. (vatican.va): Papst Benedikt XVI. über die christliche Hoffnung
Amazon.de : Bekenntnisse Confessiones
Aurelius Augustinus (gebundenes Buch) | Schönstatt-Verlag (schoenstatt-verlag.de) – Aurelius Augustinus – Ein Lebensbild
ZAF – Zentrum für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg
ZAF (augustinus.de)

Kurzbeschreibung

Augustinus gehört zu den faszinierendsten Gestalten der Kirchengeschichte: Er war Nordafrikaner und lebte an der Schwelle von Antike und Mittelalter. Der Lebemann, Karrierist und Sektenanhäger aus Nordafrika bekehrte sich erst mit 32 Jahren zum christlichen Glauben. kämpfte Augustinus in Schriften, Gesprächen und Predigten gegen den Ungeist seiner Zeit. Jahrhunderte prägte seine Theologie das Denken der Kirche. Mit seinen Bekenntnissen, der bewegenden Geschichte seiner Bekehrung, schuf er die erste Autobiographie. Der erste große Theologe des christlichen Westens war bahnbrechend in seiner Lehre von der Gnade, von der Dreifaltigkeit, von Geschichte und Staat und gilt als Kirchenlehrer und Kirchenvater.

Über den Autor

Joseph Ratzinger wurde 1927 in Marktl am Inn geboren. Er war Professor für systematische Theologie in Freising, Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg und jüngster theologischer Berater auf des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65). 1977 wurde er Erzbischof von München und Freising. 1981 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Präfekten der Glaubenskongregation. Am 19. April 2005 wurde er als erster Deutscher seit 482 Jahren auf den Heiligen Stuhl gewählt.

Rezension von recensore: Amazon, 17. September 2010: “Nimm, lies”
Augustinus: Leidenschaft für die Wahrheit (Gebundene Ausgabe)

Für jeden, der das Büchlein “Augustinus – Leidenschaft für die Wahrheit” von Benedikt XVI. erblickt, kann, das steht fest, nur eines gelten – nämlich dem Sinne nach diejenigen Worte, die auch das zentrale Bekehrungserlebnis des heiligen Augustinus ausmachen: “Nimm, lies”.

Bendedikt XVI. sieht die Bekehrung des heiligen Augustinus als einen Weg an, als einen Weg, der insgesamt drei Stationen, drei einzelne Bekehrungen umfasst. Abgebildet findet sich dieser Bekehrungsweg in Augustinus’ Autobiographie “Confessiones” (“Bekenntnisse”).

Mit den einzelnen Bekehrungen verbinden sich Augustinus’ Mutter Monika, eine Christin, der damalige Bischof der Stadt Hippo, der Probleme bei der Predigt hat, und das Studium der Heiligen Schrift in der Tiefe, ein Studium, das Augustinus, wie Benedikt XVI. sagt, erkennen lässt, “daß wir dann Christus, dem einzig Vollkommenen am meisten ähnlich werden, wenn wir wie er zu Menschen der Barmherzigkeit werden” (S.21).

So wie die “Confessiones” des Augustinus seinen Bekehrungsweg abbilden, so zeichnen die 22 Bände des Werks “De Civitate Dei” (“Gottesstaat”) die ganze Geschichte der Menschheit nach, eine Geschichte der Eigenliebe des Menschen und der Liebe des Menschen zu Gott (vgl. S. 72). Auch die Staatsphilosophie des Augustinus stellt also vor Augen, dass eines ganz zentral, ganz unabdingbar ist für das Zusammenleben aller im Staate genauso wie für das Zusammenleben der Individuen: die recht verstandene Liebe.

Schon hier wird deutlich: Leben und Werk des Heiligen greifen ineinander, sind verwoben durch seine Bekehrung zum Christentum. In Bezug auf die “Confessiones” (6,5,8) schreibt Papst Benedikt XVI. denn auch, Augustinus habe immer daran geglaubt, “einmal stärker, einmal schwächer, daß es einen Gott gibt und dass er sich unser annimmt” (S. 17).

Dass Gott da ist, dass er uns zur Seite steht, wird gerade auch deutlich in Psalm 124, einem Psalm, der, nach Auslegung des Augustinus, als Beistand für die Bedrängten zu verstehen ist. Ganz zu Beginn der Heiligen Messe finden sich noch heute Worte des Psalms 124: “Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel und Erde erschaffen hat” – nur ein Beleg dafür, dass das Denken des Augustinus auch heute die Kirche als Ganzes prägt. Besonders Benedikt XVI. selbst bringt uns nahe, dass Augustinus einer der größten Denker der Kirche gewesen ist, noch immer ist und immer sein wird: Die Dissertation Benedikts beschäftigt sich mit Augustinus, die päpstliche Enzyklika “Spe salvi” fußt auf dem Denken des Kirchenvaters – und nicht zuletzt unterstreicht der Heilige Vater in Bezug auf das “crede ut intelligas” (S. 60) und das “intellige ut credas” (ebd.) des Augustinus: “Der Einklang zwischen Glaube und Vernunft bedeutet vor allem, dass Gott nicht fern ist: (…) er ist jedem Menschen nahe, er ist unserem Herzen und unserer Vernunft nahe, wenn wir uns wirklich auf den Weg machen” (S. 61).

Rezension von Klaus Grunenberg: Amazon, 20. Januar 2010
Väterliches über den Vater des römischen Katholizismus

Es ist legitim, so zu sprechen, als wenn wir – gutgläubige Kinder auf der Suche nach dem Sinn des Lebens – nunmehr Ohr und Herz öffneten und aufatmend, immer noch staunend, zu uns und zu anderen sprächen: “Ja, das ist es.”. Und wen spräche sein bester Ausspruch nicht an: “Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir, oh Gott!”.
Schon in der Antike setzte man den Schülern Vorbilder der Menschlichkeit vor Augen, Vater und Mutter zu ehren, fürs Vaterland einzustehen mit Leib und Leben und so fort.

Nun ist der Staat als Bild und Gebilde von Gemeinschaft inzwischen gewachsen und durch die Zeit gegangen, auch mit fürchterlichen Erkenntnissen der letzten 100 Jahre. Und jetzt kommt ein väterlicher Mensch aus Rom und verspricht uns innerliche und äußerliche Beruhigung, wenn wir nur auf Agustinus schauten.
Wenn man wie Benedikt XVI. seinen Weg als Nachfolge speziell von Augustins Weg durch diese unsere Welt geht, dann ist es kein Wunder, dass man so sprechen möchte wie er.

Augustinus, ein unglaublich gelehrter Mann, voll im Leben stehend und sich dennoch wie Platon etwa immer, aber wirklich immer um das kümmernd, was uns umtreibt, nämlich die Frage nach dem Sinn des Lebens, dieser Augustinus bewegt und bewegte viele.
Sogar die moderne Literatur ist ohne ihn nicht denkbar (Ezra Pound, T.S. Eliot, James Joyce).

Seine große Tat aber ist, neben der des von Ambrosius von Mailand, dass das ausgehende römische Reich eine völlig neue Religion bekam, vom Manichäismus, ja von römisch-heidnischen Überresten beinhaltete Hinwendung zu einer Gnadenlehre sowie zum Machtinstrument politischer Gestaltungsmöglichkeit.
Seine “Bekenntnisse” sind heute noch lesenswert, sein “Gottesstaat” möge uns erspart bleiben.
Benedikt XVI. hat mit dieser Sammlung interessanter Predigten und Vorträge sich wieder einmal geoffenbart, auch der Ausdruck “Vorsehung” kommt vor, was mich für einen Augenblick erschreckte.

Rezension amazon

Augustinus: Leidenschaft für die Wahrheit

Autor: Benedikt XVI.
Gebundene Ausgabe: 142 Seiten
Verlag: Sankt Ulrich Verlag; 1. Auflage (1. Januar 2009)
ISBN: 3-86744-073-5

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