Kirche verliert in der Schule an Boden
Immer weniger Religionsunterricht an der Volksschule
Kirche verliert in der Schule an Boden
Wahrheit oder Illusion?: Wo bleibt der Einsatz der katholischen Kirche?
Matthäus 18
Die Volksschul-Reformen der letzten Jahrzehnte bekommen auch die Kirchen zu spüren. Für sie wird es immer schwieriger, ihren konfessionellen Religionsunterricht im Schulbetrieb zu platzieren.
Die Zeiten, als der Dorfpfarrer den Schulunterricht mitprägte, sind lange vorbei. Zwar stellen viele Kantone den Landeskirchen noch immer Raum und Zeit für ihren Religionsunterricht zur Verfügung. Doch für die Kirchen wird es immer schwieriger, sich in den immer dichteren Stundenplänen zu behaupten.
Es sei tatsächlich ein Kampf – wenn auch ein christlicher, sagt Peter Sury. Der Präsident der katechetischen Kommission des Bistums Basel ist seit 30 Jahren auch zuständig für die katholische Religionspädagogik im Kanton Solothurn. Er sagt: “Es stellt sich die Frage: Wo hat der Religionsunterricht in dieser komplexen Struktur noch Platz?”
Von Kanton zu Kanton unterschiedlich
Die Frage stellt sich überall in der Schweiz, aber nicht überall gleich. Denn in Sachen Religionsunterricht ist die Schweiz ein unübersichtlicher Flickenteppich. In der Ostschweiz duldet man die Landeskirchen bis in die Schulzimmer hinein, während man in der Westschweiz der Trennung von Kirche und Staat konsequent nachlebt.
Auch in Zürich und Bern organisiert der Staat einen konfessionslosen Ethikunterricht. Kirchen müssen die Kinder ausserhalb der Schule auf Firmung und Konfirmation vorbereiten. Einzelne Berner Kirchgemeinden erhalten von den Schulbehörden neustens nicht einmal mehr die Klassenlisten für das Aufgebot zum Religionsunterricht während der Freizeit – wegen des Datenschutzes.
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