Verkündet allen das Evangelium! Allen!
Dies sei die Aufgabe der Kirche wie der Christen: den Himmel offenzuhalten!
Der bekannte Medienexperte Dirk Hermann Voss hat beim Kongress “Freude am Glauben” einen Vortrag gehalten und dabei über soziale Kommunikation und Evangelisierung gesprochen – Ein kath.net-Bericht von Barbara Wenz aus Aschaffenburg
Aschaffenburg, kath.net, 15. September 2012
Die Menschwerdung Christi sei im Grunde DIE Kommunikationsleistung der Menschheitsgeschichte überhaupt. Das stellte Dirk Hermann Voss beim Kongress “Freude am Glauben” bei einem Vortrag am Freitag Abend in der Stadthalle Aschaffenburg fest. Voss erläuterte, dass Gott damit ein Gesicht erhalten habe und zu uns als Jesus Christus spreche. Weil Gott Botschaft und Gespräch ist, darum ist auch die Verkündigung das zentrale Anliegen der Kirche.
Nach dieser Einleitung forderte Voss die Zuhörer zu einem Gedankenexperiment auf: “Stellen Sie sich vor, es würde eine neue Organisation gegründet mit dem Ziel, einen unbekannten Wohltäter der Menschheit aus dem 16. oder 17. Jh. bekannt zu machen, seine Schriften zu verbreiten, die Menschen in ihrem Verhalten zu verändern. Diese Organisation bekäme 4 bis 8 Milliarden Euro an Steuern, bekommt Lehrstühle an Universitäten, die Botschaft wird als Schulfach gelehrt und sie bekommt in jedem Ort des Landes einen Versammlungsraum – ausserdem Steuerfreiheit und weitere Privilegien mehr. In kürzester Zeit hätte eine solche Organisation das Land vollständig auf ihre Seite gebracht!”
Obwohl die Kirche alle diese Möglichkeiten habe, die seit über 60 Jahren durch die Verfassung garantiert würden, sei festzustellen, dass viele junge Menschen nichts mehr mit der Frohen Botschaft anzufangen wüssten. Dabei, so führte der Redner weiter aus, sei die Kirche kein Unternehmen, das eine bestimmte Zielgruppe anstrebe: Nicht um Reiche, Arme, Starke, Schwache, sondern um Alle! Alle Menschen in einer existentiellen Situation. Um das Heil der Seelen. Da brauche man sich auch keine Gedanken machen, ob das Produkt nun schick sei oder das Design passe, sondern das, was Kirche zu kommunizieren habe, sei – der Himmel! Dies sei die Aufgabe der Kirche wie der Christen: den Himmel offenzuhalten!
Doch, so beklagte Voss sinngemäss, hätten wir in der Kirche anscheinend nicht die Mittel und Instrumente für eine breitflächige Verkündigung in den Massenmedien, statt dessen eher ein Zuviel an Verwaltung. Hier komme das Internet ins Spiel, welches die Demokratisierung der Medien bedeute, jeder die Möglichkeiten einer freien Gesellschaft nutzen müsse, um seinen Glauben zu kommunizieren und zu verbreiten. Jeder, der einen Facebook-Account habe, präzisierte Voss, habe ein Medium, das Inhalte des Glaubens exponentiell weiterverbreiten könne.
Ein Blog zu betreiben sei viel leichter als Leserbriefe zu schreiben, die nicht immer veröffentlich würden. Man müsse, so ermunterte der Redner, auch gar kein geschulter Schreiber sein, sondern könne einfach weiterschicken, was einen anspreche, mit anderen teilen, was Zeugnis gebe für den Glauben.
Am Ende, Voss verwies wieder auf ein Gleichnis, müsse nämlich jeder Rechenschaft geben über seine Talente. Und schliesslich erinnerte er insbesondere an die ersten Missionare, die gerade auch in Deutschland sehenden Auges ihr Leben für die frohe Botschaft geopfert hatten: Das konnten sie tun, weil ihre Botschaft unwiderstehlich war: Gott liebt Dich. Der Himmel ist für Dich offen. Und mit dieser ebenso klaren wie einfachen Botschaft seien reihenweise ganze Stämme und Völker bekehrt worden.
Hinweise:
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