In den Himmel aufgenommen und deshalb nahe
Mit dem Papst durch den Marienmonat Mai
Auf kath.net jeden Tag eine Betrachtung zur Gottesmutter aus dem Lehramt Benedikts XVI. zu Maria. Von Armin Schwibach
Rom, kath.net, 7. Mai 2012
Wie das Zweite Vatikanische Konzil lehrt, ist die allerseligste Maria immer in den Kontext des Geheimnisses Christi und der Kirche zu stellen. In diesem Zusammenhang heisst es: “Wie die Mutter Jesu, im Himmel schon mit Leib und Seele verherrlicht, Bild und Anfang der in der kommenden Weltzeit zu vollendenden Kirche ist, so leuchtet sie auch hier auf Erden in der Zwischenzeit bis zur Ankunft des Tages des Herrn (vgl. 2 Petr 3,10) als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes dem wandernden Gottesvolk voran” (Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 68). Vom Paradies aus wacht die Gottesmutter auch weiterhin, besonders in den schwierigen Stunden der Prüfung, immer über ihre Kinder, die Jesus selbst ihr vor seinem Kreuzestod anvertraut hat. Wie viele Zeugnisse für diese ihre mütterliche Fürsorge können wir finden, wenn wir die ihr geweihten Heiligtümer besuchen.
Die in den Himmel aufgenommene Maria weist uns das letzte Ziel unserer irdischen Pilgerschaft. Sie erinnert uns daran, dass unser ganzes Sein – Geist, Seele und Leib – für die Fülle des Lebens bestimmt ist; dass all jene, die in der Liebe zu Gott und zum Nächsten leben, nach dem Ebenbild des glorreichen Leibes des auferstandenen Christus verklärt werden; dass der Herr die Hochmütigen zerstreut und die Niedrigen erhöht (vgl. Lk 1,51–52). Das verkündet die Gottesmutter in Ewigkeit durch das Geheimnis ihrer Aufnahme in den Himmel. Gelobt seist du auf immer und ewig, Jungfrau Maria. Bitte für uns beim Herrn! (Angelus, 15. August 2008)
Lieber Brüder und Schwestern, durch ihre Aufnahme in den Himmel hat sich Maria nicht von uns entfernt, sondern sie bleibt uns noch näher und ihr Licht strahlt über unserem Leben und der Geschichte der ganzen Menschheit. Angezogen vom himmlischen Glanz der Mutter des Erlösers wenden wir uns vertrauensvoll an Sie, die von oben her auf uns blickt und uns beschützt. Wir bedürfen alle ihrer Hilfe und ihres Trostes, um die Prüfungen und Herausforderungen jeden Tages anzugehen; wir haben das Bedürfnis, sie als Mutter und Schwester in den konkreten Situationen unseres Seins zu spüren. Und damit auch wir eines Tages für immer ihr selbiges Schicksal teilen können, ahmen wir sie jetzt in der fügsamen Nachfolge Christi und im grossherzigen Dienst an den Brüdern nach. Das ist die einzige Weise, um schon auf unserer irdischen Pilgerreise im voraus die Freude und den Frieden zu geniessen, die derjenige in Fülle lebt, der zum unsterblichen Ziel des Paradieses gelangt. (Angelus, 15. August 2007)
Lumen-Gentium: Dogmatische Konstitution über die Kirche
Angelus: 15. August 2008
Angelus: 15. August 2007
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