An die Brüder der christlichen Schulen

Papst an Schulbrüder: Herausforderungen der Zeit kreativ angehen

Papst an Schulbrüder: Herausforderungen der Zeit kreativ angehen– Vatican News
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Johannes von LaSalle – Johannes-von-La Salle-Realschule Illertissen des Schulwerks der Diözese Augsburg

Papst Leo XIV. hat die Schulbrüder aufgerufen, neue Wege, Mittel und Sprachen zu finden, um auf die Herausforderungen der Zeit zu antworten und “weiterhin die Herzen der Schüler zu berühren und ihnen zu helfen, mutig alle Hindernisse anzugehen, um im Leben das Beste zu geben, gemäß dem Plan Gottes”. Das katholische Kirchenoberhaupt empfing Mitglieder des katholischen Männerordens, der besonders in der Bildung aktiv ist, diesen Donnerstag im Vatikan in Audienz.

Stefanie Stahlhofen – Vatikanstadt

Papst Leo leitete seine Rede an die Audienzteilnehmer mit dem Friedensgruß – “La pace sia con voi” (Friede sei mit Euch) ein – ein Anklang an die ersten Worte, die er bei seiner ersten Rede nach seiner Wahl zum Papst am Donnerstagabend vor genau einer Woche von der Mittelloggia des Petersdoms gesprochen hatte. Offizieller Anlass der Audienz für die Schulbrüder (Brüder der christlichen Schulen, SFC) war die Anerkennung des Ordens durch Papst Benedikt XIII. am 26. Januar 1725 – also vor 300 Jahren.

Papst Leo würdigte die Geschichte und Arbeit des katholischen Männerordens, der von Johannes von La Salle (1651 – 1719) im Jahr 1680 in Frankreich gegründet wurde und kostenlos Unterricht anbot, der allen offenstand. Seitdem ist der Orden weltweit mit Schulen und Kindergärten für die Bildung junger Menschen und eine Vermittlung christlicher Werte aktiv. Papst Leo lobte besonders, wie der Orden damals auf Herausforderungen antwortete: “Wenn dann Stück für Stück Probleme auftauchten, führten diese nicht zu Entmutigung, sondern sie stimulierten den Orden, kreative Antworten zu finden, und sich auf neue und oft noch unbekannte Wege zu begeben”.

Konkret erinnerte er in diesem Zusammenhang daran, dass der Orden besonders auf Laienbrüder als Lehrer setzte, statt Latein wurde Französisch gesprochen, da dies verbreiteter und zugänglicher war, statt Einzelunterricht gab es Gemeinschaftsunterricht und die Familie wurde einbezogen. Leo XIV. rief die Schulbrüder dazu auf, mit dieser Gesinnung auch auf aktuelle Herausforderungen einzugehen:

“Was sind in der heutigen Welt der Jugend die dringlichsten Probleme? Welche Werte gilt es zu fördern?”

“Was sind in der heutigen Welt der Jugend die dringlichsten Probleme?
Welche Werte gilt es zu fördern?
Auf welche Ressourcen sollen wir setzen?

… Im 17 Jahrhundert gab es Latein als unüberwindliche Sprach-Barriere, heute gibt es andere Hindernisse: Denken wir etwa an Einsamkeit und Beziehungsmodelle, die immer oberflächlicher werden, Individualismus und emotionale Instabilität, an die Verbreitung von Denkmustern, die durch Relativismus geschwächt sind, an das Überwiegen von Rhythmen und Lebensstilen, in denen nicht genügend Raum für Zuhören, Nachdenken und Dialog ist – in der Schule, in der Familie, manchmal auch unter Gleichaltrigen selbst, mit der daraus resultierenden Einsamkeit.”

“Überwiegen von Rhythmen und Lebensstilen, in denen nicht genügend Raum für Zuhören, Nachdenken und Dialog ist – in der Schule, in der Familie, manchmal auch unter Gleichaltrigen selbst”

Helfen, in Harmonie aufzuwachsen

Heute wie damals brauchten junge Menschen Hilfe, um in Harmonie aufzuwachsen und Hindernisse zu überwinden, die eine gesunde Entwicklung verhindern könnten. Papst Leo ermutigte daher die Audienzteilnehmer, so wie unter ihrem Gründer Johannes von La Salle, neue Wege, Mittel und Sprachen zu finden, “mit denen es gelingt, weiterhin die Herzen der Schüler zu berühren und ihnen zu helfen und sie anzuspornen, jedes Hindernis mutig anzugehen, um im Leben das Beste zu geben, gemäß Gottes Plan. In diesem Sinne ist die Aufmerksamkeit, die Sie in Ihren Schulen der Ausbildung der Lehrer und der Schaffung von Erziehungsgemeinschaften widmen, in denen der Unterricht durch den Beitrag aller bereichert wird, lobenswert. Ich ermutige Euch, diesen Weg fortzusetzen!”

“Herzen der Schüler berühren und ihnen helfen und sie anspornen, jedes Hindernis mutig anzugehen, um im Leben das Beste zu geben, gemäß Gottes Plan”

Leo XIV. würdigte auch besonders die Laienbrüder und ihren Einsatz. Es gelte evangelisierend zu bilden und bildend zu evangelisieren (il principio di evangelizzare educando ed educare evangelizzando) zitierte er aus einer Rede von Papst Franziskus an die Schulbrüder 2022. Leo XIV. schloss seine Rede mit dem Wunsch, dass es viele Berufungen bei den Schulbrüdern geben möge – und dass sie sich inner und außerhalb ihrer Schulen dafür einsetzten, dass “im Zusammenspiel mit all den anderen Bildungsbeteiligten, ein Beitrag dazu geleistet wird, die jungen Leuten, die sie treffen, freudig und fruchtbar auf ihrem Wege zur Heiligkeit zu inspirieren.”

vatican news – sst, 15. Mai 2025

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