Selenskij dankt Vatikan für Unterstützung
Selenskij dankt Vatikan für Unterstützung: Einsatz für Rückführung ukrainischer Kinder – In einem Telefonat mit Kardinal Pietro Parolin hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij Papst Franziskus Genesungswünsche übermittelt und dem Heiligen Stuhl für seine moralische Unterstützung des ukrainischen Volkes gedankt. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen zudem humanitäre Fragen, insbesondere die Rückführung illegal deportierter ukrainischer Kinder und die Freilassung von Gefangenen
Mario Galgano – Vatikanstadt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hat sich in einem Telefongespräch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin für das anhaltende Engagement des Vatikans zur Unterstützung der Ukraine bedankt. “Ich habe mit dem Staatssekretär des Heiligen Stuhls gesprochen und Papst Franziskus eine baldige Genesung gewünscht”, teilte Selenskij über seinen offiziellen X-Account mit. Besonders hob er den Einsatz des Papstes und des Vatikans für die Rückführung von Kindern hervor, die während des Krieges von Russland verschleppt wurden. Zudem habe die Ukraine eine Liste mit Namen von Ukrainern übermittelt, die in russischen Gefängnissen und Lagern inhaftiert sind.
Vatikan als Vermittler in der Ukraine-Krise
Die Heilige Stuhl engagiert sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges für humanitäre Lösungen und Friedensverhandlungen. Selenskyj unterstrich in seinem Statement, dass der Vatikan eine entscheidende Rolle auf dem Weg zu einer gerechten und dauerhaften Friedenslösung spiele. “Die Stimme des Heiligen Stuhls ist in diesem Prozess von großer Bedeutung”, betonte der ukrainische Präsident.
Bereits in der Vergangenheit hatte der Vatikan intensiv daran gearbeitet, den Austausch von Kriegsgefangenen und die Rückführung deportierter ukrainischer Kinder zu ermöglichen. Im Rahmen der diplomatischen Bemühungen hatte Kardinal Matteo Maria Zuppi im Auftrag des Papstes Reisen nach Kyiv, Moskau, Washington und Peking unternommen. Diese diplomatischen Missionen trugen dazu bei, Mechanismen zur Befreiung von Gefangenen und zur Rückführung verschleppter Minderjähriger einzurichten.
Mission von Kardinal Zuppi und internationale Zusammenarbeit
Die Vermittlungsarbeit des Vatikans hat bereits zu konkreten Ergebnissen geführt. So konnten im Juni 2024 die beiden ukrainischen Redemptoristenpater Iwan Lewyzkyj und Bohdan Heleta im Zuge eines Gefangenenaustausches freikommen. Die Freilassung der Geistlichen war Teil der humanitären Initiativen, für die sich der Vatikan auf internationaler Ebene stark macht.
Ein weiterer Meilenstein war die Teilnahme des Vatikans an der von Selenskij initiierten Friedenskonferenz in Montreal im Oktober 2024. Dort bekräftigte Erzbischof Paul Richard Gallagher, Sekretär für die Beziehungen des Heiligen Stuhls mit den Staaten, dass die “Freilassung aller Gefangenen und Deportierten” eine zentrale Priorität der vatikanischen Friedensbemühungen sei.
Engagement für humanitäre Hilfe und Familienzusammenführung
Besondere Aufmerksamkeit widmet der Vatikan der Betreuung rückgeführter Kinder und ihrer Familien. Der Apostolische Nuntius in Kyiv, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, hat katholische Einrichtungen identifiziert, die bereit sind, betroffene Familien aufzunehmen und ihnen Unterstützung zu bieten. Der Vatikan setzt sich zudem weiterhin für die Übermittlung neuer Listen von deportierten Kindern und inhaftierten Ukrainern ein.
Darüber hinaus hat die Heilige Stuhl Russland um die Rückführung verstorbener ukrainischer Soldaten gebeten, um deren Familien eine würdevolle Bestattung zu ermöglichen.
Friedensgespräche als nächste Herausforderung
Die jüngsten Bemühungen des Vatikans fallen in eine Phase, in der Kyiv und Washington ein 30-tägiges Waffenstillstandsabkommen verhandelt haben. Selenskij betonte, dass dies ein erster Schritt auf dem Weg zu einem stabilen Frieden sein könnte, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der Austausch von Gefangenen und die Rückgabe verschleppter Kinder vorangetrieben werden.
vatican news, 15, März 2025
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