Osttimors Kardinal Virgílio Carmo da Silva
Osttimors Kardinal: “Der Glaube der Menschen hat den Papst bewegt”
Quelle
Virgílio do Carmo da Silva – Wikipedia
Papst Franziskus verlässt Osttimor in Richtung Singapur
Der Erzbischof von Dili, Kardinal Virgílio Carmo da Silva, zieht nach dem Besuch des Kirchenoberhauptes in seinem Land eine positive Bilanz: Franziskus habe den Menschen bewusst gemacht, dass sie “Katholiken mit eigener Identität” seien, “egal wie klein das Land ist.” Ihr Glaube habe den Papst bewegt, so der Salesianer zu unserem Korrespondenten.
“Ein historisches Ereignis, ein Fest für das Volk von Osttimor, ein Fest des Glaubens für die katholische Kirche des Landes”: So begeistert zeigt sich der Erzbischof von Dili, Kardinal Virgílio Carmo da Silva, direkt im Anschluss an den Besuch von Papst Franziskus in dem asiatischen Land, der am Mittwochmorgen, 11. September, nach zwei intensiven Tagen voller Begegnungen in Richtung Singapur abreiste.
Der Kardinal erinnert in dem Gespräch mit unserem Korrespondenten vor Ort auch an den Besuch von Johannes Paul II., der vor 35 Jahren stattfand, als Dili die Hauptstadt einer Provinz Indonesiens war, und betont, dass Papst Franziskus der erste Papst sei, der Osttimor seit der Unabhängigkeit des Landes besuche. “Die Regierung, die Kirche und das ganze Volk haben zum Erfolg dieses Besuchs beigetragen”, betont der Kardinal: “Die Stärke des Glaubens in diesem jungen Land hat den Papst selbst und fast die ganze Welt bewegt.”
Was die “Früchte” der Anwesenheit des Papstes angehe, so erinnert der Kardinal zunächst an das Motto der Apostolischen Reise, nämlich “Lasst euren Glauben eure Kultur sein”. In diesem Zusammenhang betont er die Bedeutung der Beziehung zwischen Glaube und Vernunft. Ein Thema, das in den vergangenen Monaten auch auf akademischer Ebene und unter Regierungsvertretern erörtert worden sei, erklärt er.
Mit Blick auf den langen “Prozess des Aufbaus des Landes, des Aufbaus einer neuen Identität als Nation” unterstreicht der timoresische Erzbischof, dass der Besuch des Bischofs von Rom dazu gedient habe, “die nationale Identität zu bekräftigen und zu bestätigen und den Timoresen zu sagen, dass es keine Rolle spielt, wie klein das Land ist: Ihr seid Timoresen und ihr seid Katholiken und ihr habt eure eigene Identität”. Man hoffe daher, dass die lokale Bevölkerung “in diesen Prozessen der kulturellen Identität und des Glaubens wirklich Wurzeln schlagen wird”.
Schließlich erinnert Kardinal Carmo da Silva an die letzte Ansprache des Papstes in Dili, die er während des Treffens mit den Jugendlichen im Centro de Convenções gehalten hatte. Dabei habe es “zwei sehr starke Botschaften” gegeben, die der Papst den Jugendlichen mit auf den Weg gegeben habe: “Erstens: Geht voran, macht Lärm, seid glücklich, seid fröhlich. Und zweitens: Respektiert die Älteren, Großeltern, Eltern und Kinder”.
“Beide Botschaften sind an das Volk Gottes gerichtet”, fügt er hinzu: “Wenn wir alle, Jugendliche und Kinder eingeschlossen, diese Haltung in unseren Herzen weiter pflegen und andere respektieren, dann glaube ich, dass dies ein großer Schritt nach vorne sein wird, um etwas zu verändern. Und das beginnt schon heute, nach dem Besuch des Papstes.”
vatican news, 11. September 2024
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