Presseschau: Rede im Bundestag ein “Jahrhundertereignis”
Im Mittelpunkt stand eindeutig die Rede des Papstes im Bundestag
Der erste Tag des Deutschlandbesuchs von Papst Benedikt XVI. beherrschte an diesem Freitag die Titelseiten und die Kommentare der deutschen Tageszeitungen
Rom, Radio Vatican, 23.09.2011
Die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” bezeichnete die Ansprache als “Jahrhundertereignis”. Kein anderer weltlicher Gast könne so voll Mühen um Gerechtigkeit sein, ohne anmassend zu wirken, so die Zeitung.
Auch die “Bild” wertete die Rede als historischen Moment. In einem Gastbeitrag kommentierte der ehemalige Intendant des DeutschlandRadios, Ernst Elitz: “In einem Wort hat er ausgesprochen, was viele Bürger wünschen: Politiker brauchen ein ‘hörendes Herz’. Dieses Papstwort wird zum Grundgesetz unserer Demokratie. Danke, Bürger Benedikt!”
Die “Süddeutsche Zeitung” hob vor allem die Ausführungen von Benedikt XVI. zum Rechtsstaat und zur Gleichheit aller Menschen als “bemerkenswert” hervor. Allerdings müsse dies auch Konsequenzen für die Kirche haben, wie beispielsweise bei der Stellung von Frauen und Laien in der Kirche, kommentierte das Blatt.
Die Berliner “tageszeitung” kritisierte indes den Papst und lobte stattdessen den Protest der Abgeordneten, die der Rede ferngeblieben waren. Die Protestierenden hätten recht, diese Eventisierung der Demokratie zum Problem zu erklären”, so die taz.
Die “Welt” lobte in ihrem Kommentar die Ausrichtung der Ansprache. Der Papst habe seinen Kritikern ein Schnippchen geschlagen, indem er eine durch und durch politische Rede hielt. So habe er “seine Gegner”, aber auch seine Anhänger “verblüfft”, so der Kommentar.
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