Papst Franziskus ruft zur Nachfolge Christi auf – Applaus für alle Mütter

Papst Franziskus hat in seiner Ansprache zum “Regina Coeli” auf dem Petersplatz über die Beziehung des Hirten Jesus Christus zu seinen “Schafen” gesprochen

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Von Rudolf Gehrig

Vatikanstadt, 8. Mai 2022 (CNA Deutsch)

Papst Franziskus hat in seiner Ansprache zum “Regina Coeli” auf dem Petersplatz über die Beziehung des Hirten Jesus Christus zu seinen “Schafen” gesprochen. Er ermutigte die Gläubigen dazu, dass es vor allem darum gehe, auf Jesus zu hören, ihn zu kennen und ihm nachzufolgen.

Der Papst erinnerte auch an den heutigen Weltgebetstag für geistliche Berufungen und liess die anwesenden Gläubigen auf dem Petersplatz für alle Mütter dieser Welt applaudieren, die heute Muttertag feiern.

Papst Franziskus: Zuhören, kennen, nachfolgen

“Die Initiative geht immer vom Herrn aus”, betont Franziskus, “alles beginnt mit seiner Gnade: Er ist es, der uns zur Gemeinschaft mit ihm ruft”. Diese Gemeinschaft könne aber nur entstehen, wenn die Menschen zum Zuhören bereit seien. Der Heilige Vater wörtlich:

“Wie schwer ist es, einander zuzuhören und den anderen ausreden zu lassen! In der Familie, in der Schule, am Arbeitsplatz, sogar in der Kirche! Aber für den Herrn ist es vor allem wichtig, zuzuhören. Er ist das Wort des Vaters, und der Christ ist ein Kind des Hörens, dazu berufen, mit dem Wort Gottes in der Hand zu leben. Fragen wir uns, ob wir Kinder des Hörens sind, ob wir Zeit für das Wort Gottes finden, ob wir unseren Brüdern und Schwestern Raum und Aufmerksamkeit schenken. Wer auf andere hört, hört auch auf den Herrn und umgekehrt.”

“Jesus kennt seine Schafe”, fuhr Franziskus fort. “Das bedeutet aber nicht nur, dass er viele Dinge über uns weiss: Kennen im biblischen Sinne bedeutet ‘lieben’.” Durch die Liebe zu Christus entstehe eine herzliche Freundschaft, die auf Vertrauen basiert, so der Pontifex. Daraus folge schliesslich der dritte Schritt nach dem Zuhören und Kennen: Die Nachfolge.

“Wer Christus nachfolgt, was tut er? Er geht dorthin, wo er hingeht, auf demselben Weg, in dieselbe Richtung. Er geht auf die Suche nach den Verlorenen, er interessiert sich für die, die weit weg sind, er nimmt sich die Situation der Leidenden zu Herzen, er versteht es mit den Weinenden zu weinen, er reicht dem Nächsten die Hand, er trägt ihn auf seinen Schultern.”

Applaus für alle Mütter

Bei seiner Ansprache nach dem gemeinsamen Regina-Coeli-Gebet erinnerte der Heilige Vater auch an den Weltgebetstag um geistliche Berufungen, der heute zum 59. Mal begangen wird. An diesem Tag sollen wir uns alle als Getaufte dazu gerufen fühlen Jesus zu folgen, zu ihm ja zu sagen, die Freude zu entdecken, die darin liegt, Jesus sein Leben zu weihen”, so der Papst.

Wie CNA Deutsch berichtete, hatte Papst Franziskus vor ein paar Tagen sich in seiner Botschaft zum Weltgebetstag mit der “Bedeutung von ‘Berufung’ im Kontext einer synodalen Kirche” beschäftigt. Alle seien berufen, “an der Sendung Christi teilzuhaben”, die Menschheit zu einen “und sie mit Gott zu versöhnen”. Die Kirche insgesamt – Laien und Klerus – sei “eine evangelisierende Gemeinschaft”, erklärte der Pontifex. Die Kirche habe die Aufgabe, “den Samen des Evangeliums in die Geschichte auszusäen”. Dies sei “gerade dann möglich, wenn sie alle pastoralen Bereiche synergetisch miteinander verbindet, und wenn sie schon zuvor alle Jünger des Herrn mit einbezieht”.

Der Heilige Vater wiederholte am heutigen Sonntag auch seinen Appell an die Gläubigen, im Marienmonat Mai jeden Tag den Rosenkranz für den Frieden zu beten. “Beten wir für die Verantwortlichen der Nationen, damit sie die Nähe zu den Menschen nicht verlieren, Menschen, die wissen, dass Waffen nie Frieden bringen”, rief der Pontifex aus.

Im Mai findet an jedem Samstag um 21:00 Uhr eine Rosenkranz-Prozession auf dem Petersplatz statt.

Zum Schluss erinnerte Franziskus auch an den Muttertag, der heute in vielen Ländern gefeiert wird. “Denken wir heute voller Liebe und Zuneigung an unsere Mütter, ein Applaus für alle Mütter”, so der Papst, “denken wir auch an jene Mütter, die nicht mehr auf der Erde weilen und uns vom Himmel aus zuwinken.”

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