Vatikan bekräftigt Nein zur Priesterweihe für Frauen
Der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Ladaria, hat kein Verständnis für „Gläubige in einigen Ländern“, die am Nein zur Frauenordination zweifeln
Quelle
Apostolisches Schreiben ‘Ordinatio sacerdotlis’ – Über die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe
Kongregation für die Glaubenslehre – Vollständige Liste der Dokumente
Der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Ladaria, hat kein Verständnis für „Gläubige in einigen Ländern“, die am Nein zur Frauenordination zweifeln. In einem Beitrag für die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ schreibt der Kurienerzbischof, den Franziskus bald zum Kardinal erheben will, die kirchliche Lehre zum Weiheamt sei „endgültig“.
Der „Hüter der Glaubenslehre“ bekräftigte damit das Nein der katholischen Kirche zur Priesterweihe für Frauen. Darüber habe das unfehlbare Lehramt der Kirche entschieden, betonte der Leiter der Glaubenskongregation. Erzbischof Luis Ladaria äußerte sich in einem Beitrag für die Vatikanzeitung in der Mittwochsausgabe.
Er habe den Beitrag im „Osservatore“ verfasst, um auf die weiterhin verbreitete Meinung, es gebe doch noch eine Möglichkeit für Frauenordination eine Klarstellung zu bringen. Ladaria erinnerte an die Aussage von Papst Johannes Paul II. in seinem Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“ von 1994. Daher bekräftige die Glaubenskongregation, „dass es sich um eine Wahrheit handelt, die zum Glaubensgut der Kirche gehört“.
Johannes Paul II. (1978-2005) hatte damals erklärt, „dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“. In dem aktuellen Beitrag missbilligt Ladaria anhaltende Kritik und Zweifel, denen zufolge die Ablehnung der Frauenordination durch eine künftige Entscheidung eines Papstes oder Konzils geändert werden könnte. Solche Zweifel schädigten nicht nur die kirchliche Lehre vom Weiheamt, sondern auch das Verständnis des Lehramts selbst.
Unfehlbarkeit betreffe nicht nur feierliche Ankündigungen eines Konzils oder Papstes, sondern auch das normale und universale Lehramt der Bischöfe weltweit, wenn sie etwas in Gemeinschaft und mit dem Papst als katholische Lehre festhalten, schreibt Ladaria. Auf diese Unfehlbarkeit habe sich Johannes Paul II. bezogen.
Dieser habe sich vor dem Verfassen von „Ordinatio sacerdotalis“ mit Bischofskonferenz-Vorsitzenden beraten. Sie alle hätten einstimmig erklärt, die Kirche müsse in dieser Frage dem Auftrag Christi folgen. Ladaria weist ausserdem darauf hin, dass sowohl Benedikt XVI. (2005-2013) als auch Papst Franziskus in seinem Schreiben „Evangelii gaudium“ die Lehre von Johannes Paul II. bekräftigt hätten.
Gleichzeitig verweist Ladaria darauf, dass unterschiedliche Aufgaben und Rollen von Frauen und Männern „keinerlei Unterordnung“ bedeuteten, sondern „gegenseitige Bereicherung“. Allerdings falle es der heutigen Kultur schwer, die Unterschiede zwischen Mann und Frau zu verstehen und das Gute darin zu erkennen.
Bereits im Oktober 1995 hatte die Glaubenskongregation auf Zweifel an „Ordinatio sacerdotalis“ geantwortet: Die darin vorgelegte Lehre sei endgültig und gehöre zum Glaubensgut.
(kna – mg)
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