Mit dem Rad zum Papst
1400 Km haben sie mit ihrem Rad hinter sich gebracht. Nur um den Papst zu sehen
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1.400 Kilometer und so einige Alpenpässe, das haben nun 14 Radler aus Würzburg hinter sich, denn sie wollten mit dem Rad zum Papst. Am Dienstag sind sie angekommen, am Mittwoch haben sie den Papst besucht und jetzt erholen sie ihre Muskeln in Rom und am Meer.
Nach elf Tagen, 10 Reifenpannen und einem Unfall war es soweit. Sie sind auf die Vial della Conciliazione abgebogen, den Petersdom also das Ziel direkt vor Augen. Für die 14 pilgernden Radler und ihre Begleiter nach den anstrengenden Tagen die Belohnung. “Für mich persönlich war das Gefühl einfach grossartig, weil ich gestehen muss, dass ich das aller erste Mal in Rom bin und von daher war das unbeschreiblich. Ich musste auch daran denken, dass mein Opa vor 35 Jahren auch mit dem Rad nach Rom gefahren ist und ich war dann einfach sprachlos und hatte Gänsehaut als ich auf die Strasse abgebogen bin und den Petersdom vor mit hatte.“
Am Mittwoch haben sie ihre Pilgerreise mit der Papstaudienz das Sahnehäubchen aufgesetzt – als Pilger, die länger als 150 km mit dem Rad oder zu Fuss nach Rom gekommen sind, durften sie sogar oben beim Papst sitzen. Ziel erreicht.
Entstanden ist die Idee vor 15 Jahren, da hat sich nämlich Diözesanjugendpfarrer Stefan Michelberger gedacht, mit dem Auto, mit dem Flugzeug kommt jeder, ich will mit dem Rad nach Rom. “Und ich selber bin seit einigen Jahren begeisterter Radfahrer und habe gesagt, einmal im Leben mit dem Rad nach Rom. Die Idee ist damals geboren worden, aber gut Ding will halt Weile haben und ich habe mit dem Markus vor paar Jahren auch das intensivere Radfahren begonnen und wir hatten dann letztes Jahr so die Idee gesponnen, zu sagen, ja, wir machen das mal wirklich.” Mit Markus Marquart als sportliche Leitung an Bord bzw. auf dem Sattel wurde die Idee nach 15 Jahren endlich real. Mitmachen durfte jeder, der ein Rennrad und eine ordentliche Radlerausrüstung hat und ein klein wenig trainiert ist. Die Planung hat ein Jahr gedauert, wer darf mit, welche Tour wird gefahren und wo übernachtet man. Als das Team dann feststand hat man dann sogar gemeinsam trainiert. Ein Vorgeschmack darauf, wie man als Gruppe dann auf der Tour zusammenwächst, weiss Marquart. “Es war auf jeden Fall sehr interessant, wie sich die Gruppe so Stück für Stück entwickelt hat vor allem am Tag zwei und drei. Als es geregnet hatte, hat man doch den ganzen Tag über gewisse Spannungen gemerkt, die sich auf dem Rad dann auch entladen haben. Aber abends waren wir dann im Biergarten immer wieder gut zusammen, haben es angesprochen und die Stimmung über die elf Tage war einfach einzigartig. Wie die Gruppe immer wieder mit einer neuen Motivation aufs Rad gestiegen ist.“
Für Stefan Michelberger ist auch die Zusammensetzung etwas Besonderes, denn man hat bewusst nicht nur Radprofis im Team haben wollen. Es sollten auch Hobby Radler mitfahren können. Deswegen musste sich der Radprofi mit dem Radanfänger arrangieren. “Aber wir haben es innerhalb von vier Tagen geschafft, gut zusammenzukommen und einen Modus zu finden, dass die Stärkeren die Schwächeren stützen, aber auch die Schwächeren mal den Mut haben weiter nach vorne in die Gruppe zu gehen und zu sagen, ich halte mal mit denen mit. Das war für mich eine traumhaft schöne Erfahrung zu sehen, wie ganz unterschiedliche Leute mit einem gemeinsamen Ziel auf einen gemeinsamen Weg zu einer Gemeinschaft formen kann.”
rv 28.08.2015 pdy
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