Betrachtung zur Fastenzeit: “Glaube ist mehr als ein Vermuten”

Der Basler Bischof Felix Gmür hat zu Beginn der Fastenzeit eine Betrachtung über den Glauben und die Bedeutung des Vertrauens veröffentlicht. In der Peterskapelle in Solothurn rief er dazu auf, sich während der Fastenzeit mit den eigenen Glaubensüberzeugungen auseinanderzusetzen

Quelle/Video
Schweiz: Heiliges Jahr als Aufbruch zu Gerechtigkeit und Frieden – Vatican News
Hll. Ursus und Victor

In der Peterskapelle werden die Märtyrer Urs und Viktor verehrt; das nahm Gmür zum Ausgangspunkt für seine Überlegungen. “Was glaubten sie? Was glauben wir? An wen glaube ich?”

Die Fastenzeit, so der Bischof, sei eine Gelegenheit, sich mit diesen Fragen intensiv auseinanderzusetzen. Der Glaube sei mehr als nur eine vage Annahme oder ein Wunschdenken – er präge das Leben und fordere dazu auf, Vertrauen zu wagen.

Glauben heißt Vertrauen

Gmür erläuterte die verschiedenen Bedeutungen des Wortes “Glauben”. Wenn man sage <b”Ich glaube, dass morgen die Sonne scheint”, sei dies eher eine Vermutung. Wenn man dagegen glaube, dass ein Kirchengebäude eine bestimmte Länge habe, dann verlasse man sich auf das Wissen anderer. Doch interessant werde es, wenn sich der Glaube auf eine Beziehung beziehe: “Ich glaube dir” sei ein Ausdruck des Vertrauens in eine Person, nicht nur in eine Aussage.

Dies gelte besonders für den religiösen Glauben: “Wir vertrauen, dass wir in Gottes Hand sicher, geborgen, lebensfroh sein können.” Dieser Glaube sei nicht bloßes Für-wahr-Halten, sondern eine tiefe Form des Vertrauens.

Märtyrer als Vorbilder des Glaubens

Die Märtyrer Urs und Viktor seien ebenso wie der Apostel Petrus, der auf dem Altarbild in Solothurn dargestellt ist, Zeugen für ein Leben, das ganz auf Gott ausgerichtet gewesen sei.

Gmür betonte: “So wie Gott in Jesus sich uns hingegeben hat, so geben wir etwas zurück, indem wir das tun, was Gott will: Liebe und Gerechtigkeit den Menschen bringen.” Jede und jeder solle dies auf die Weise tun, die ihr oder ihm möglich sei.

Auf dem Weg nach Ostern

Mit Blick auf das Osterfest rief Bischof Gmür dazu auf, die Fastenzeit als Pilgerweg der Hoffnung zu begreifen. Gerade weil Christen an das ewige Leben glauben, könne dieser Weg Mut und Orientierung geben: “Machen wir uns auf den Weg als Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung auf Ostern hin. Gerade deswegen, weil wir glauben, dass von da Wahres und Gutes, ja ewiges Leben kommt. Das zählt und währt.”

Die Fastenzeit sei somit nicht nur eine Zeit der Entsagung, sondern vor allem eine Zeit der inneren Erneuerung und des Vertrauens auf Gott.

bistum basel – mg, 5. M$rz 2025

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