5. August – Gedenktag Maria Schnee *UPDATE
Das Fest der Einweihung der Kirche Maria Schnee
Quelle
Heiligenlexikon Maria Schnee
*Schnee im August | Die Tagespost (die-tagespost.de)
Heute feiert die katholische Kirche das Andenken an die Einweihung einer prachtvollen Basilika in Rom, welche Maria zum Schnee oder Maria, die Größere, (Santa Maria Maggiore) genannt wird.
Sie heisst deswegen „die Grössere“, weil unter den 60 Kirchen, welche in Rom der Verehrung der allerseligsten Jungfrau geweiht sind, diese die schönste und grösste ist. Sie wird auch „Maria zur Krippe“ genannt, weil in ihr die Krippe des Heilandes aufbewahrt wird. (Ott, Legende von den lieben Heiligen Gottes, Bd. 2)
Rom, die Hauptstadt der ganzen Christenheit, zählt über 400 Kirchen, die Kapellen und Oratorien nicht mitgerechnet; und von diesen sind 70 der hl. Mutter Gottes geweiht. Unter diesen 400 Gotteshäusern zeichnen sich besonders vier aus, welche nicht bloss alle Kirchen der „ewige“ Stadt, sondern auch der ganzen Welt an Schönheit übertreffen: die Heilandskirche im Lateran, Maria zum Schnee, St. Peter und St. Paul.
Die Veranlassung zum Bau der so berühmten Kirche „Maria zum Schnee“ gab folgendes Wunder, welches nicht bloss von bewährten Schriftstellern, sondern auch von den Päpsten Nikolaus IV., Gregor IX. und Pius II. als eine wahre Tatsache berichtet wird.
Unter der Regierung des Papstes Liberius (352 – 363) lebte in Rom ein sehr vornehmer, reich begüterter und gottesfürchtiger Mann, Johannes mit Namen, vermählt mit einer ihm an Adel und Frömmigkeit ebenbürtigen Gattin. Da diese Eheleute kinderlos blieben, wünschten sie sehnlichst, die seligste Jungfrau Maria zur Erbin ihres grossen Vermögens einzusetzen und zu wissen, wie die Übergabe des Erbes geschehen könnte.
In der Nacht des 4. August, also in der heissesten Jahreszeit, erschien Maria dem Ehepaar im Traum und sagte, sie nehme mit Wohlgefallen ihre Erbschaft an und wünsche, daß sie zu ihrer Ehre auf dem esquilinischen Hügel eine Kirche bauten. Zugleich fügte sie bei: „Die Stelle, auf welcher diese Kirche erbaut werden soll, werdet ihr Morgen mit frisch gefallenem Schnee bedeckt finden.“ Als es sich am Morgen herausstellte, dass beide Eheleute ganz das gleiche Traumgesicht gehabt hatten, eilten sie voll Freude zum Papst Liberius, um ihm das Vorgefallene anzuzeigen. Dieser war von dem Bericht um so mehr überrascht, weil auch er in der verflossenen Nacht dieselbe Offenbarung empfangen hatte. Ohne Zögern versammelte er seine Geistlichkeit und begab sich, begleitet von dem Ehepaar und einer grossen Volksmenge auf den bezeichneten Hügel, wo Alle den mit frischem Schnee bedeckten Platz fanden und laute Lobgesänge zum Preise Gottes und der seligsten Jungfrau anstimmten. Während des allgemeinen Jubels geschah ein neues Wunder: der Schnee zerteilte sich in grosse Linien, so dass er den vollständigen Grundriss des zu erstellenden Gebäudes darlegte. In wenigen Jahren war die herrliche Kirche vollendet und wurde unter dem Namen „hl. Maria zum Schnee“ mit grossartiger Feierlichkeit eingeweiht. Sie ist bis auf den heutigen Tag die Kirche geblieben, wohin das römische Volk mit Vorliebe eilt, um die Anliegen und Wünsche seines Herzens durch die Hände Mariä vor das Angesicht Gottes zu bringen, und wohin auch alle katholischen Pilger, welche nach Rom kommen, gehen, um der hochverehrten Mutter ihre kindliche Liebe zu erweisen. Und Jesus Christus hat auch stets die Verehrung seiner teuren Mutter in dieser Kirche mit besonderem Wohlgefallen angesehen und die Andacht der gläubigen Beter mit wunderbaren Gnaden belohnt.
Diese durch ihre Entstehung so merkwürdige Kirche wurde deshalb auch von der katholischen Frömmigkeit mit schönen Denkmälern kindlicher Liebe zur göttlichen Mutter geziert. Ein solches Denkmal sind die kunstvollen Mosaikbilder am Gewölbe des Chores, welche der heilige Papst Sixtus III. (432 – 444) anfertigen liess zur Verewigung der Freude, mit welcher der katholische Erdkreis die Verurteilung der Irrlehre des Nestorius und die Rechtfertigung der Würde Mariä als „Gottesgebärerin“ durch das allgemeine Konzil von Ephesus (431) gefeiert hat.
Ein ferneres Denkmal gar sinniger Liebe zu Maria hat in dieser Kirche die spanische Königsfamilie errichtet, indem sie den Plafond derselben mit dem ersten Gold, das sie aus dem neu entdeckten Amerika erhielt, reich vergoldete. Die kostbarste Denkwürdigkeit aber, welche diese Kirche schmückt, ist die heilige Krippe, welche einst im Stall zu Bethlehem dem neugeborenen Sohn Gottes zum Thron diente. Sie befindet sich in der sixtinischen Kapelle und wird unter dem Altar derselben in einer Gruft aufbewahrt. Sie besteht aus mehreren ziemlich ungeformten Holzstücken und ist eingeschlossen in ein kunstvolles, silbernes Kästchen, welches ein König von Spanien geschenkt hat. Nur an Weihnachten und während der Oktav dieses Festes wird sie der Verehrung der Gläubigen ausgesetzt. Wie viele Millionen mögen vor diesem denkwürdigen Thron der göttlichen Majestät voll Rührung mit dem hl. Bernhard gebetet haben: „O mein Jesus, je kleiner Du Dich in deiner Menschheit zeigst, desto grösser erweist Du Dich in der Liebe; und je mehr Du Dich meinetwegen erniedrigst, desto mehr bist Du meiner Liebe würdig!“ –
aus: Otto Bitschnau OSB, Das Leben der Heiligen Gottes, 1881, S. 581 – S. 582
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