Papst im Interview: Würde Priesterdasein nicht tauschen wollen
Der argentinische Priester Guillermo Marcó hat für das Portal Infobae mit Papst Franziskus anlässlich des 10. Jahrestags der Wahl zum Papst ein langes Interview geführt. Franziskus verrät dabei etwa, warum er es liebt, Priester zu sein, die Madonna Knotenlöserin in Augsburg nicht im Original sehen wollte, wie die Stimmung unter den Kardinälen ist und was er Kindern und Jugendlichen, Eltern, Kranken und Alten gerne sagen würde
Quelle
Maria Knotenlöserin – Wikipedia
Marienbild aus Augsburg beim Papst-Rosenkranz in Rom – Vatican News
Stefanie Stahlhofen – Vatikanstadt
Er kennt Papst Franziskus gut, denn in seiner Zeit als Kardinal Jorge Mario Bergoglio und Erzbischof von Buenos Aires war Marcó Sprecher Bergoglios. Diesen Montag veröffentlichte Marcó für Infobae ein langes Interview mit Papst Franziskus, der nun exakt zehn Jahre Oberhaupt der katholischen Kirche ist. In dem Gespräch erklärt Papst Franziskus, dass er um “nichts in der Welt” das Priesterdasein tauschen würde. “Nachdem ich diese Erfahrung des Priesterseins gemacht habe. Mit all den Grenzen, Fehlern und Sünden, aber Priester”. Er liebe es, anderen Menschen auf diese Weise dienen zu können, so der argentinische Papst.
Gute Stimmung und Offenheit unter den Kardinälen
Die Stimmung im Kardinalskollegium beschreibt Papst Franziskus in dem Interview als gut. Es gebe schon auch mal Meinungsverschiedenheiten, “aber das positive ist, dass sie dir sagen, was sie denken.” Ihn sorge nur, wenn Leute Dinge nicht ansprächen. “Gottseidank wird im Kardinalskollegium kommuniziert. Sowohl zwischen jüngeren wie älteren Kardinälen. Wir können frei sprechen, ich weiß nicht, ob alle das tun, aber viele schon. Sie sagen mir dann manchmal, ‘sei vorsichtig hiermit…’ und ich sage ‘Danke. Ich denke darüber nach und werde eine Lösung finden, so vielleicht…’. Manchmal sage ich aber auch: ‘Schau, in dieser Sache gebe ich dir nicht Recht, weil….’ Aber es gibt offenen Dialog.
“Gottseidank wird im Kardinalskollegium kommuniziert”
Franziskus und die Augsburger Knotenlöserin
Papst Franziskus schätzt bekanntlich die Madonna Knotenlöserin sehr. Das Gnadenbild in der Wallfahrtskirche St. Peter am Perlach in Augsburg, das die Muttergottes zeigt, wie sie ein Band mit vielen Knoten löst, hat er persönlich dennoch nie gesehen. Er habe die Madonna durch ein Gnadenbild kennengelernt, das ihm eine deutsche Ordensfrau nach Argentinien geschickt habe. “Aber ich bin nie das Originalbild ansehen gegangen, ich war mal direkt um die Ecke, in Frankfurt. Aber mir reichte das, die Verehrung die bereits ins Argentinien begonnen hatte.” Ähnlich hatte sich Papst Franziskus übrigens bereits in einem früheren Interview mit der Deutschen Wochenzeitung “die Zeit” geäußert.
Franziskus`Botschaft an Kinder, Jugendliche, Alte, Kranke und Eltern
Guillermo Marcó hat das katholische Kirchenoberhaupt auch gebeten, einige kurze Botschaften an bestimmte Personengruppen zu richten. Hier was Papst Franziskus antwortete:
An Kinder: “Kümmert euch um die Großeltern. Besucht sie und lasst zu, dass sie euch verwöhnen.”
An Jugendliche: “Habt keine Angst vor dem Leben. Steht nicht still, geht voran. Ihr werdet Fehler machen, aber der größte Fehler ist, stillzustehen, also geht voran.”
An Mütter und Väter: “Verschwendet die Liebe nicht. Kümmert euch gegenseitig umeinander, so werdet ihr euch auch besser um eure Kinder kümmern können.”
An Kranke: “Puh, das ist schwierig. Geduld zu raten, liegt auf der Hand. Ich habe keine Geduld, also verstehe ich, wenn ihr euch etwas ärgert. Bittet den Herrn um die Gnade der Geduld und er würd euch die Gnade geben, all das durchzustehen.”
vatican news, 13. März 2023
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