Wallfahrtskirche in Todtmoos im Südschwarzwald
Unsere Liebe Frau von Todtmoos
Quelle
Unserer Lieben Frau (Todtmoos) – Wikipedia
Wallfahrtskirche
Wallfahrtskirche und Pfarrhaus beherrschen als bedeutendste Bauwerke das Todtmooser Ortsbild. Über den Anstieg zur Kirche, vorbei an den historischen Devotionalienständen, gelangt man durch das sog. “Vorzeichen” in den Innenraum des Gotteshauses. Der Blick fällt sofort auf das Gnadenbild über dem Hochaltar. Die Gestaltung des Deckengewölbes mit seinem filigranen Stuck, die Altäre und Kanzel sowie die Decken- und Wandgemälde entstanden hauptsächlich in der Barockisierungsphase von 1770-1778. Eine weitere bedeutende Veränderung erfuhr die Kirche bei der Erweiterung 1927 mit Anbau der Seitenschiffe und des Glockenturms. Alt und neu wurden harmonisch miteinander verbunden; die Originalmotive der Fassadenmalerei aus der Renaissancezeit unterstreichen den einheitlichen Charakter des Gesamtbauwerks. Die an Bau und Innenausstattung beteiligten Künstler und Bauleute waren weithin geschätzte Fachleute, die an vielen Sakral- und Profanbauten der näheren und weiteren Umgebung mitwirkten (Baugeschichte).
Kircheninneres
Eigens für das Gnadenbild konzipiert ist der Aufbau des Hochaltars. Auf prächtigem Thronus, den Vorhang des Baldachins zurückgeschlagen, erscheint die gekrönte Darstellung der in Schmerz versunkenen Pietà. Von dieser Holzplastik, vermutlich aus der Zeit um 1390, sind nur die Häupter Mariens und ihres dornenbekrönten Sohnes zu sehen. Die Skulptur selbst ist mit nach den Farben des Kirchenjahres wechselndem Mantel und Schleiertuch bekleidet, um Schäden durch einen nicht mehr bekannten Brand zu überdecken. Die kostbaren und aufwändig gearbeiteten Ornate sind Ausdruck besonderer Anliegen und Danksagungen ihrer Spender.
Die Altar- , Wand- und Deckenbilder stellen fast ausnahmslos Szenen aus dem Leben und Wirken Mariens dar und wurden als Rahmen mit Bezug auf die Patronin der Kirche ausgewählt.
In der rechten Seitenkapelle (Blasiuskapelle) befindet sich das Wandgemälde mit der Darstellung der Gründungslegende, darunter eine Inschrift mit den wichtigsten Daten zu Bau und Wallfahrt. Gegenüber in der Annakapelle eine Nachschöpfung eines von Herzog Karl V. von Lothringen gestifteten Silberantependiums (heute in Wien im Kunsthistorischen Museum). Der kaiserliche Feldherr stiftete sie als Einlösung eines Gelöbnisses, nachdem er 1678 in kühnem Marsch über den Schwarzwald mit seiner Armee Todtmoos durchquerte. Dabei versprach er der hiesigen Gottesmutter die kostbare Votivgabe, wenn er die französischen Truppen bei Rheinfelden zurückdrängen und die Stadt entsetzen könne. Eine beleuchtete Diaschautafel der Silbertafel in Originalgröße befindet sich im hiesigen Heimatmuseum
>> www.todtmoos.de
Untrennbares Element und Grundlage des Raumkunstwerks der Barockzeit waren die Stuckaturen. Zusammen mit den zarten Pastellfärbungen und den Goldauflagen betonen sie die Raumstrukturen, bilden Profilrahmen um Decken- und Wandgemälde und verbinden die gesamte Ausstattung zu einer Einheit. Die ausführenden Stuckmeister waren beide aus der berühmten Wessobrunner Künstlerschule hervorgegangenen.
Die Empore wird beherrscht vom neubarocken Gehäuse des immer wieder erweiterten Orgelwerks. Heute können die 3333 Pfeifen in 48 Registern über 3 Manuale und Pedal gespielt werden.
Die Glocken, angeschafft anlässlich des Turmbaus 1927, mussten im Krieg 1942 abgeliefert werden. Im Dachreiter befinden sich noch 2 historische Glocken von 1627 und 1835. Das heutige Geläut aus den fünfziger Jahren umfasst in harmonischem Klang 6 Glocken in a, c, d, f, g und a.
Diese und viele andere detaillierte Informationen über Bau- und Wallfahrtsgeschichte von Kirche und Pfarrhaus finden Sie in unserem Kirchenführer ausführlich zusammengestellt, der in der Kirche ausliegt. Sie können ihn auch über unser Pfarramt zum Preis von 3,- € + Versandkosten beziehen.
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