Das Geschenk der Berufung zum Priestertum
Notwendigkeit einer neuen Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis
Quelle – kathpedia 2016 – Vollständiger Text
Das Geschenk der Berufung zum Priestertum
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KathTube – Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis 1970, Paul VI., Grundordnung für die Ausbildung der Priester
Kathpedia – Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis
D: Tagung zum Priesterbild von morgen
Das Geschenk der Berufung zum Priestertum, das Gott in das Herz einiger Menschen gelegt hat, verpflichtet die Kirche, ihnen einen zuverlässigen Ausbildungsweg vorzulegen, wie Papst Franziskus anlässlich der Rede vor der Vollversammlung der Kongregation für den Klerus (3. Oktober 2014) in Erinnerung gerufen hat: „Es geht darum, die Berufungen zu bewahren und wachsen zu lassen, damit sie reife Fruüchte tragen. Sie sind ein ,Rohdiamantʻ, der mit Sorgfalt, Achtung vor dem Gewissen der Personen und Geduld bearbeitet werden muss, um inmitten des Gottesvolkes zu erstrahlen.“
Die vorausgehend zuständige Kongregation für das katholische Bildungswesen aktualisierte am 19. März 1985 – also vor ca. dreissig Jahren – die am 6. Januar 1970[2] promulgierte Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis, indem sie anlässlich der Promulgation des Kodex des kanonischen Rechtes (25. Januar 1983) vor allem den Anmerkungsapparat vervollständigte.
Seit dieser Zeit, sei es vonseiten der Gesamtkirche, sei es von Seiten der Bischofskonferenzen und der einzelnen Teilkirchen, erschienen zahlreiche Beiträge zum Thema der Ausbildung der künftigen Priester.
Vor allem ist an das Lehramt der Päpste zu erinnern, die in dieser Zeit die Kirche leiteten: an den hl. Johannes Paul II., dem das grundlegend bedeutsame nachsynodale Apostolische Schreiben Pastores dabo vobis (25. März 1992) zu verdanken ist, an Benedikt XVI., den Autor des Apostolischen Schreibens in Form eines „Motu Proprio“ Ministrorum institutio (16. Januar 2013), und an Franziskus, gemäss dessen Impulsen und Anregungen das vorliegende Dokument erarbeitet wurde.
Besonders in Pastores dabo vobis wird in ausdrücklicher Weise eine Gesamtsicht der Ausbildung der künftigen Kleriker dargelegt, die zugleich die vier Dimensionen der Persönlichkeit des Seminaristen berücksichtigt: die menschliche, die intellektuelle, die spirituelle und die pastorale Dimension. Ministrorum institutio verfolgt die Absicht hervorzuheben, wie sich die Ausbildung der Seminaristen in der ständigen Fortbildung der Priester selbstverständlich fortsetzt und mit dieser eine Einheit bildet. Daher wollte Benedikt XVI. mit diesem Dokument der schon für die ständige Fortbildung zuständigen Kongregation für den Klerus auch die Verantwortung für die Grundausbildung im Seminar anvertrauen, indem er die entsprechenden Artikel der Apostolischen Konstitution Pastor bonus (28. Juni 1988) änderte und die Abteilung für die Seminare der Kongregation für den Klerus angliederte. Der Heilige Vater Franziskus legte im Laufe seines Pontifikates eine reichhaltige Lehre vor und gab ein beständiges persönliches Beispiel hinsichtlich des Dienstes und des Lebens der Priester. Er ermutigte zu den Arbeiten, die zum vorliegenden Dokument führten, und begleitete sie.
Über die verschiedenen nationalen Rationes hinaus, von denen viele im Verlauf der Arbeiten konsultiert wurden, fehlte es in diesen Jahren nicht an Dokumenten der Dikasterien der Römischen Kurie zu einzelnen Aspekten der Ausbildung künftiger Kleriker: der Kongregation für das katholische Bildungswesen, der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung und der Kongregation für den Klerus.
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