Die Päpstliche Schweizergarde hat ihren 515. Geburtstag gefeiert

Schweizergarde: „Wir wissen zunächst nicht, was sein wird“

Quelle
Kaserne für Schweizergarde: Jetzt soll der Vatikan entscheiden
Messaggero – Mitteilungen der Päpstlichen Schweizergarde und ihrer Stiftungen

Die Päpstliche Schweizergarde hat ihren 515. Geburtstag gefeiert. Mit einer Heiligen Messe in der Kirche des Campo Santo Teutonico im Vatikan gedachten die Gardisten ihrer Vorgänger im Dienst. Als Gründungstag der ersten Garde gilt der 22. Januar 1506, als jene Reisläufer unter der Führung ihres Hauptmanns Kaspar von Silenen und Peter von Hertenstein in Rom eintrafen.

In seiner Predigt am Freitag in der Kirche des Campo Santo Teutonico sagte Gardekaplan Thomas Widmer: „Ein Tag wie der heutige Gardegeburtstag lädt uns ein, zu danken. Dank gebührt Gott für unser Leben, für all das, was er mit uns getan hat, im Heute und in der Vergangenheit; Dank gebührt den ehemaligen Gardisten der vergangenen Jahrhunderte; Dank gebührt euch. Ja, danke für das, was ihr jeden Tag leistet.“

An dem Gottesdienst nahmen ein Grossteil der Gardisten teil

Weiter erinnerte er an die Apostel. Diese hätten, als sie gerufen wurden, auch nicht gewusst, „wohin ihr Weg genau führen würde und was alles das Abenteuer der Christusnachfolge mitbeinhaltet. Ihr Auftrag war zunächst einmal bei ihm, beim Meister zu sein, um von ihm gesendet zu werden“, so Kaplan Widmer.

Dasselbe erleben die Gardisten. Zwar sei ihr Auftrag klar umrissen. „Doch wie unser Aufenthalt hier verläuft, steht auch am Anfang nicht klar da“, fügte Widmer an. „Wir wissen aber, dass wir gerufen sind. Die Einladung ergeht auch an uns: Bleibe bei dem, der dich gerufen hat, um dann gesendet zu werden, für die dir anvertraute Mission, um dann, nachdem du seine Stimme gehört hast, das zu tun, was er dir sagt, in jedem Moment deines Lebens, im Guten wie im Schwierigen.“

Jesus und der Sturm auf dem See

Dann ging er in seiner Predigt auf die biblische Passage ein, in der Jesus im Sturm auf den See über das Wasser kam. Petrus habe ihn gebeten, dass er ebenfalls auf dem Wasser zu Jesus kommen möge. Und Jesus lud ihn ein zu kommen. Petrus stieg aus dem Boot und ging auf Jesus zu. Aber er begann sich von den Wellen beeindrucken zu lassen, erinnerte der Kaplan der Garde. Petrus habe auf die Wellen geschaut statt auf Jesus, der ihn gerufen hatte – „und so begann er unterzugehen“.

„Heute ergeht an jeden von uns durch das Evangelium die Einladung: Bleibe bei Jesus, wie die Apostel. Schaue auf Jesus wie Petrus in den Stürmen unserer Zeit. Jesus allein ist der Retter. Er ist der Tröster. Er ist der, der deinem Leben Sinn und Halt gibt. Vertraue ihm dein Leben an. Vertraue ihm deine Freuden, deine Sorgen, deine Sünden an“, schloss Widmer seine Predigt ab.

Papst Julius II. hatte 1505 bei der Tagsatzung, der Versammlung von Abgesandten der Schweizerischen Eidgenossenschaft, ein Kontingent von Schweizer Reisläufern zum Schutze des Vatikans und des Papstes beantragt. Der Schweizer Kleriker Buonaser Peter von Hertenstein vermittelte. Finanziert wurde die militärische Mission von den Augsburgern Wirtschaftsleuten Jakob und Ulrich Fugger. Sie bezahlten die ersten 150 Gardisten.

vatican news/pm – mg, 25. Januar 2021

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