2,4 Milliarden Christen weltweit feiern Weihnachten
Das kirchliche Fest der Geburt Christi wird seit dem 4. Jahrhundert gefeiert. Franz von Assisi „erfand” 1223 die Weihnachtskrippe
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Das kirchliche Fest der Geburt Christi wird seit dem 4. Jahrhundert gefeiert. Franz von Assisi „erfand” 1223 die Weihnachtskrippe.
Rund 2,4 Milliarden Christen weltweit feiern am 24./25. Dezember und am 6./7. Januar – für die Ostkirchen – das Fest der Geburt Christi und damit nach ihrem Verständnis die Menschwerdung Gottes. Rund 1,3 Milliarden Katholiken sowie Anglikaner, Protestanten und einige Orthodoxe sind am 24. Dezember in dieser Feier vereint. Russen, Serben, Kopten, Äthiopier und Armenier feiern hingegen nach dem Julianischen Kalender erst am 6. Jänner.
Das Weihnachtsfest am Heiligen Abend – 24. Dezember – ist die nach altem kirchlichen Brauch übliche „Vor-Feier” (Vigil) eines Hochfestes. Der Tag nach Weihnachten – 26. Dezember – wird bei den Katholiken als Hochfest des heiligen Stephanus begangen. Auch die evangelisch-lutherische Liturgieordnung sieht die Feier des Stephanstags am 26. Dezember vor. In der griechisch-orthodoxen Kirche wird der Stephanstag am 27. Dezember gefeiert.
Das echte Geburtsdatum Jesu ist nicht bekannt
Als Ort für die Geburt Jesu nennt das Lukasevangelium Bethlehem bzw. dessen Umgebung. Der historisch exakte Tag der Geburt Jesu ist jedoch unbekannt, da für die ersten Christengenerationen die historisch genaue Definition dieses Tages unbedeutend war. Als historisch gesichert gilt eine Feier des Geburtsfestes Jesu am 25. Dezember des Jahres 336 in der römischen Stadtliturgie. Von Rom aus verbreitete sich das Weihnachtsfest in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts rasch nach Nordafrika, Oberitalien, Spanien und in den Orient. Es entwickelte sich neben Ostern zum beliebtesten christlichen Fest.
Die Frage, warum ausgerechnet der 25. Dezember als Weihnachtsdatum gewählt wurde, löst unter Fachleuten Diskussionen aus. Einige Historiker gehen davon aus, die Kirche habe den Termin bewusst gewählt, um das von den römischen Kaisern 274 eingeführte heidnische „Geburtsfest des unbesiegbaren Sonnengottes” („Sol Invictus”) neu zu deuten. Dabei wurde zunächst gleichzeitig das Fest der Anbetung der Weisen begangen, das später auf den 6. Januar verlegt wurde. Eine zweite Hypothese besagt, christliche Theologen hätten im 3. Jahrhundert den im Evangelium nicht genannten Geburtstag Christi am 25. Dezember berechnet, weil man nach der Tradition vom 25. März als Tag seiner Empfängnis ausging.
Franz von Assisi „erfand” die Krippe
Krippe und Christbaum wurden erst relativ spät in das christliche Weihnachtsfest aufgenommen. Beim Evangelisten Lukas heisst es: Maria „gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.” Der heilige Franz von Assisi hatte 1223 in Greccio als erster die Idee, zum Weihnachtsfest die Geburt Christi im Stall von Bethlehem als „lebendes Bild” mit lebendigen Personen und Tieren nachzustellen.
Im mittelalterlichen Italien wurden zunächst geschnitzte oder wächserne Jesuskinder auf den Altar gelegt. Ab dem 15. Jahrhundert gab es in Italien in den Kirchen permanente Krippen. Ab dem 17. Jahrhundert wurden Weihnachtskrippen auch ausserhalb Mittelitaliens als Rekonstruktion des grossen Ereignisses von Bethlehem populär. Einzelne Landschaften entwickelten vor allem in der Barockzeit besondere Traditionen des Krippenbaus – so Sizilien, Tirol, Oberbayern, die Provence und die Goralischen Täler südlich von Krakau.
Christbaum als jüngere Tradition
Der Christbaum wurde erst im 19. Jahrhundert zu dem zentralen Weihnachts-Symbol, das er heute ist. Danach brauchte es noch eine Weile, bis die Tradition in den Vatikan fand. Den ersten Christbaum auf dem Petersplatz liess Papst Johannes Paul II. im Advent 1982 aufstellen. Es handelte sich eine Fichte aus Tirol.
kap – gs, 24. Dezember 2020
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