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Israel: Qumran-Forschung setzt auf neue Technologien

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Israel: Qumran-Forschung setzt auf neue Technologien

Israel will zur Erforschung, Erhaltung und Dokumentation der Schriftrollen von Qumran verstärkt auf neue Methoden und Spitzentechnologien setzen. Die nach 1947 in Höhlen oberhalb des Toten Meeres gefundenen Fragmente von biblischen und ausserbiblischen Texten bildeten die „wichtigsten archäologischen Funde in Israel im 20. Jahrhundert“, sagte der neue Leiter der zuständigen Abteilung in der israelischen Antiken-Behörde, Joe Uziel, im Interview der „Jerusalem Post“.

Die Schriftrollen verdienten „die besten Methoden in Forschung, Erhaltung oder Dokumentation“. Konkret müsse man prüfen, „ob heute die Zeit für eine Radiocarbon-Analyse (C14) gekommen sei, wenn vielleicht in einem, drei oder fünf Jahren die Techniken weiterentwickelt und weniger invasiv“ seien. Insgesamt handele es sich um 25.000 Fragmente von mehreren hundert Manuskripten, die auf unterschiedlichen Materialien wie Leder und Tierhäuten, Papyrus oder auch Kupfer geschrieben wurden, so Uziel. Eine wesentliche Aufgabe bestehe darin, die Fragmente bestimmten Manuskripten zuzuordnen.

Die wissenschaftliche Arbeit stehe täglich vor dem Dilemma, ob sie die Schriftrollen für zukünftige Generationen aufbewahren oder ob sie die Forschung voranbringen wolle. Denn bei Forschungswegen wie der C14-Methode oder bei DNA-Analysen werde das Material beschädigt, gab Uziel zu bedenken. Es handele sich um sehr sensible Materialien und es sei erstaunlich, dass die Objekte 2.000 Jahren überlebt hätten und auch heute von jedem, der Hebräisch beherrsche, gelesen werden könnten. Als seine besondere Aufgabe bezeichnete es der Archäologe in seinem Antritts-Interview, die Öffentlichkeit für die Bedeutung dieser einmaligen Funde zu sensibilisieren.

Die Corona-Krise habe die Arbeit seiner Abteilung beeinträchtigt, so der Wissenschaftler, der sich bislang als Experte für die Bronze- und Eisenzeit profiliert und Grabungen an der Klagemauer und in der Davids-Stadt durchgeführt hatte. Mehrere Konferenzen hätten abgesagt werden müssen und nahezu das gesamte Personal sei im Zuge der Schutzmassnahmen ausgesperrt worden.

kap – mg, 16. Juli 2020

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