Für alle, die sich scheuen, zur Beichte zu gehen

Für alle, die sich scheuen, zur Beichte zu gehen – oder jemanden kennen, dem es so geht

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Von CNA Deutsch/EWTN News

Madrid, 23. Dezember 2019 (CNA Deutsch)

Die Versöhnung ist dazu da, Gottes Sieg über die Sünde in unserem eigenen Leben erfahren zu dürfen. Aber was passiert, wenn die Scham über die eigenen Sünden uns davon abhält, zum Sakrament der Versöhnung, der Beichte, zu gehen?

Der international bekannte Theologe und Priester José Antonio Fortea hat darüber auf seinem Blog geschrieben.

Normalerweise sollte schon das Gespür eines Christen für die Barmherzigkeit Gottes ausreichen, die Scham zu überwinden und zur Beichte zu gehen, um Verzeihung und Heilung zu erhalten.

Wenn Scham und Stolz drücken

Doch in manchen Fällen, räumt der Geistliche ein, sind die Menschen nicht in der Lage, sich zu überwinden. Die Scham oder der falsche Stolz würden zu einer “Mauer”, die einen von der Versöhnung fernhalte – gerade bei Menschen, die der Versöhnung dringend bedürfen.

“Die würden lieber eine 100-Meilen-Wallfahrt machen als von Angesicht zu Angesicht gewisse Dinge zu beichten, die sie getan haben und welche sie schrecklich und erschreckend demütigen”.

Der spanische Priester betonte zuerst, die wichtig es sei, dass Priester mit väterlichem Mitleid jene empfangen, die “solche belastete Gewissen” haben.

Anonyme Beichten und das Telefon

Gleichzeitg unterstreicht der erfahrene Priester die Wichtigkeit, anonyme Beichten anzubieten. In jeder Stadt, sollte es mindestens einen Beichststuhl geben, der entsprechend eine absolut undurchsichtige Trennwand hat, betont Pater Fortea. Und der Beichtende sollte für den Priester auch nicht erkennbar sein auf dem Weg zu und von der Beichte.

“Mit diesen Massnahmen kann die grosse Mehrzahl aller Gläubigen das Problem der Scham lösen”.

Was aber mit den “wirklich sehr seltenen” Fällen, in denen sich Menschen trotzdem schämten, zur Beichte zu gehen, trotz anonymer Beichtstühle?

In solchen Fällen extremer Scham könne die betroffene Person “anonym einen Priester in der Stadt anrufen und ihr Problem schildern”. Die Beichte selber könne zwar nicht per Telefon abgelegt werden, aber “in vielen Fällen reicht der Anruf aus, um den Betroffenen genug Vertrauen zu schöpfen zu lassen, um dann einen der oben genannten Beichtstühle aufzusuchen”.

Sollte der Büsser immer noch vor lauter Scham zögern, sich seiner Sünden zu befreien, dann könne mit einem Priester in bestimmten Fällen eine schriftliche Beichte arrangiert werden.

In vielen Beichtstühlen seiner Heimatstadt Alcalá de Henares sei es möglich, den Beichtschirm “ganz leicht um nur einen kleinen Spalt zu verschieben, damit durch diesen Schlitz ein Stück Papier geschoben werden kann”, so Pater Fortea.

Für einen solchen, seltenen Fall empfehle er, die Beichte auf nur einer Seite niederzuschreiben, “klar und bündig”, oder sogar gedruckt, damit es gut lesbar sei, so Pater Fortea weiter.

“Der Priester wird seinen Rat geben, die Busse und die Absolution, ohne Fragen an den Büsser richten zu müssen. In diesem Fall wäre es kontraproduktiv, Fragen zu stellen”.

Normalerweise muss natürlich eine Beichte im persönlichen Gespräch geführt werden, betont der Priester wiederholt. Doch Tauben und Stummen sei schon immer eine schriftliche Beichte möglich gewesen. Und in Fällen unüberwindbarer Scham sei es eben vereinzelt auch möglich. “Eine psychische Beschränkung kann genauso echt wie eine physische sein”.

Wichtig sei, sich nicht die wichtige Erfahrung der Beichte aus irgendwelchen Gründen vorzuenthalten.

(Eine frühere Fassung dieses Artikels erschien am 19. August 2016.)

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