Liebe und Verantwortung: Johannes Paul II.

Über den Sinn der ehelichen Liebe  *UPDATE

Liebe und Verantwortung in deutscher Neuausgabe erschienen: BESTELLUNG
Vortrag: Liebe und Verantwortung
Radiovortrag Liebe und Verantwortung

Kurzbeschreibung

Mit dieser Neuausgabe wird das wichtige ethische Werk Karol Wojtyłas über den Sinngehalt der ehelichen Liebe einem breiten Leserkreis erneut zugänglich gemacht. Die von der menschlichen Erfahrung ausgehenden und auf das Wort Gottes hingeordneten personalistischen Reflexionen in “Liebe und Verantwortung” erleichtern das Verständnis der lehramtlichen ­Dokumente “Humanae vitae” und “Familiaris consortio”, sodass die anspruchsvolle Schönheit der Berufung zur Liebe, wie sie sich in Ehe und Familie verwirklicht, neu aufleuchtet.

*Rezension amazon (4)

Ein Hammerwerk – geht voll zur Sache!

Von Andreas Schultz, Waldburg, 1. September 2008

Lieber Leser, Liebe Leserin dieser Rezension!
Ich habe das Buch Liebe und Verantwortung vor 3 Monaten während meines Lehramtsstudiums zum Zwecke der Abfassung meiner Zulassungsarbeit gelesen und bin von der Lektüre begeistert. Ich hatte schon längere Zeit ein starkes Interesse an den Schriften von Johannes Paul II und wollte genauer wissen, was er denn so schreibt; denn es ist ja bekannt, dass man durch das Lesen der Originaltexte einen ziemlich direkten Zugang zur Persönlichkeit des Autors bekommt. Zudem interessiert mich das Thema “Sexualität” einfach brennend, weil viele junge Menschen (ich spreche jetzt mal für die Männer) in sexualisiertem Umfeld davon einfach stark betroffen sind. Konkret: Viele Männer erleben gelegentlich, wie sich in ihnen der sexuelle Trieb bemerkbar macht, wenn sie im Alltag einer Frau begegnen. Das drückt sich in spontanem Hingezogenfühlen bis zu weitergehenden “Wünschen” aus. Die Gefahr ist: die sexuellen Reize einer Frau losgelöst zu begehren. Das Innere und der Wille der jungen Männer fühlen sich von diesen sexuellen Reizen wie “bedrängt” oder gedrängt, was Männer, die noch Ideale haben, durchaus beunruhigt: “Der bei dieser Frau in mir hochkommende Wunsch ist doch unsittlich, denn ich bin doch gar nicht mit ihr verheiratet…!” Um genau diese Probleme geht es in “Liebe und Verantwortung”! Natürlich geht es um viel mehr, es ist ein wirklich umfassendes Werk, aber ich bin froh, dass der polnische Papst sich nicht zu schade ist, auf diese “sinnlichen” Angelegenheiten, die vor allem auch junge Menschen umtreibt, einzugehen. Das oben geschilderte in den Worten Johannes Pauls II (ungefähr):
“Der Wille kann jedoch nicht zulassen, dass ein Objekt ihm als Gut aufgezwungen wird. Er will wählen und diese Wahl selber bejahen … Wenn daher ein Mann eine Frau erwählt, bejaht er ihren Wert – und das bedeutet: ihren Wert als Person, nicht bloss ihren ‘sexuellen’ Wert. Schliesslich tendieren sexuelle Werte dazu, sich selber aufzudrängen, während der Wert der Person darauf wartet, bejaht und gewählt zu werden. Aus diesem Grund ist der Wille eines Menschen … für gewöhnlich die Arena eines Kampfes zwischen dem Trieb und der Freiheit.” (LV, 199)
Aber die Frage ist: ist das denn nicht ganz normal, eine Frau (und was zu ihr gehört) zu begehren? Darf man denn gar nichts an einer Frau “begehren”? Ist Liebe nur reine Selbstlosigkeit? Was ist denn natürlich und gesund in einer sexuellen Beziehung zwischen Mann und Frau? Welche Form von Begehren ist evtl. der menschlichen Person angemessen? Was ist wahre Liebe? All diese Fragen stelle ich mir seit langem und ich bin froh, endlich den Papst zu Rate gezogen zu haben, der genau auf diese Fragen ausführlichst, Antworten gibt. Und er gibt nicht mal schnell irgendeine Definition, nein er reitet förmlich auf dem Thema herum, so dass man meint: Unglaublich! Wie kann ein zölibatär lebender Papst das menschliche, vom sexuellen Trieb betroffene Herz so gut kennen?Im Vorwort schreibt er: “Der Gegenstand der Analyse ist an erster Stelle die Person, die vom sexuellen Verlangen betroffen ist;” (LV, 22) Diesen Teilsatz überliest man schnell, aber man kann den Papst beim Wort nehmen! Man mache sich klar, dass er hier wirklich an die Substanz rangeht. Man könnte diesen Satz auch so formulieren: Gegenstand der Analyse ist der Student, der junge Mann, die verlobte Dame, der verheiratete Mann, der in sich die sexuelle Sehnsucht verspürt. Das geht jeden an! Aber was kann denn der Papst über 400 Seiten lang über dieses Thema schreiben? Das habe ich mich auch gefragt, aber schon die Betrachtung des Inhaltverzeichnisses zeigt, dass das Werk keine oberflächliche, kurze Abhandlung ist, sondern in die Tiefen der menschlichen Person in ihrer Körperlichkeit und psychischen Verfassung geht.Sein philosopischer – und damit eigentlich auch theologischer – Grundansatz ist die Personalität des Menschen. Ich möchte diesen Grundansatz so zusammenfassen: Man darf eine andere Person (des anderen Geschlechts) nicht als Gebrauchsgegenstand, als Sexobjekt ‘benutzen’ oder begehren! Doch andererseits gehört die Leiblichkeit, d.h. also auch die sexuellen Werte (Reize) einer Frau/eines Mannes zu seiner Personalität. Wenn man(n) eine Person liebt, so liebt man sie als ganze Person, in all ihren Dimensionen (geistige… und auch sexuell-leibliche)! Und die Liebe zwischen Mann und Frau kann, bzw. sollte alle Aspekte der Liebe: die des Wohlgefallens, des Begehrens(!), des Wohlwollens und der Selbsthingabe beinhalten.Dieses Hauptwerk, das Johannes Paul II zum Thema Ehe und Familie verfasst hat, wurde von Josef Spindelböck nun neu übersetzt und in einer seriösen und soliden Ausgabe herausgegeben. Das 420-seitige Buch ist gebunden und in Fadenheftung verarbeitet, d.h. die Stabilität bürgt für sehr lange Lebensdauer auch bei häufigem Lesen.

Liebe und Verantwortung: Johannes Paul II.

Autor: Johannes Paul II. 
Vorwort: Klaus Küng
Herausgeber/Übersetzer: Josef Spindelböck
Taschenbuch: 420 Seiten
Verlag: Verlag St. Josef; Auflage: 2., neudurchgesehene Auflage (2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3901853146

 

 

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