Kurienreform
Kurienreform soll auch durch Ortskirchen abgesegnet werden
Quelle
Vatikan: 28. Sitzung des Kardinalsrats zur Kurienreform
20. Februar 2019
Kurienreform soll auch durch Ortskirchen abgesegnet werden
Papst Franziskus will die Kurienreform auch von den Verantwortlichen der Ortskirchen bestätigen lassen. Das gab Pressesprecher Alessandro Gisotti an diesem Mittwoch bekannt. In den vergangenen drei Tagen hatte der Kardinalsrat getagt, der den Papst bei seiner Reform unterstützt.
Das Dokument Praedicate Evangelium, mit dem die Kurienreform besiegelt werden soll, stehe nach seiner stilistischen und kirchenrechtlichen Überarbeitung mittlerweile kurz vor der Fertigstellung, hiess es bei dem Pressebriefing. Vor der Veröffentlichung wolle der Papst allerdings „im Zeichen der Synodalität“ die Verantwortlichen der lokalen Bischofskonferenzen, die Synoden der Ostkirchen, die Dikasterien der römischen Kurie, die Ordensoberenkonferenzen sowie einige Päpstliche Universitäten um ihre Anmerkungen bitten.
Der Kardinalsrat wird auch an der Kinderschutzkonferenz teilnehmen
Bei ihren dreitägigen Beratungen hatten die Kardinäle auch den Moderator des ab Donnerstag stattfindenden Treffens zum Kinderschutz, Pater Federico Lombardi, zu Gast. Bei dieser Gelegenheit habe der Kardinalsrat nochmals die Wichtigkeit des kirchenumspannenden Treffens betont, das auf Anregung der Kinderschutzkommission und des Kardinalsrates durch den Papst einberufen worden war.
Alle Mitglieder des Kardinalsrates, darunter auch dessen Sekretär und beigeordneter Sekretär, werden den Angaben nach an dem Kinderschutz-Treffen teilnehmen, auch wenn sie keiner Bischofskonferenz vorstehen.
Schon am Montag will der Papst die Kurienchefs treffen
Wie Pressesprecher Gisotti in diesem Zusammenhang betonte, wird der Papst bereits am Tag nach dem Ende des Kinderschutzgipfels zu einer Sitzung mit den Kurienchefs zusammentreffen, deren Dikasterien insbesondere mit dem Thema Kinder und Jugendliche befasst sind. An dem dikasterienübergreifenden Follow-Up sollen auch Kinderschutzexperten sowie Vertreter der vatikanischen Kinderschutzkommission teilnehmen.
Überlegungen zum Fall McCarrick
Auch über den Fall McCarrick hätten sich die Kardinäle ausführlich ausgetauscht, betonte Gisotti weiter. Der ehemalige Erzbischof von Washington war in der vergangenen Woche durch einen endgültigen Entscheid der Glaubenskongregation in den Laienstand versetzt worden.
Die Kardinäle hätten hervorgehoben, dass der Beschluss der Glaubenskongregation ein „wichtiger Schritt dabei sei, Gerechtigkeit in Bezug auf die Verbrechen und Sünden, die McCarrick begangen hatte, walten zu lassen.“ Des Weiteren hätten die Kardinäle wiederholt, dass die nächsten Schritte, die gemeinsam mit dem Papst unternommen würden – darunter an erster Stelle auch das Treffen zum Kinderschutz im Vatikan – ein „starkes Signal“ für das Gottesvolk seien, dass sich die Kirche ernsthaft im Kampf gegen jede Art von Missbrauch bemühe, angefangen bei dem schändlichen Missbrauch an Minderjährigen.
Gegenwärtige Mitglieder des ursprünglich neunköpfigen Kardinalsrates sind Pietro Parolin, Óscar Rodríguez Maradiaga, Reinhard Marx, Seán Patrick O’Malley, Giuseppe Bertello und Oswald Gracias. Sekretär des Rates ist Bischof Marcello Semeraro, beigeordneter Sekretär Marco Mellino. Die nächste Sitzung des Rates wird vom 8. bis 10. April stattfinden.
(vatican news – cs)
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