Papst in Palermo
Papst in Palermo: „Habt ihr Jesu Handynummer?“
Quelle
Pastoralbesuch in Palermo: Begegnung mit den Jugendlichen (Video)
Papst Franziskus hat Jugendliche auf Sizilien dazu aufgerufen, ihr Leben in die Hand zu nehmen, statt „auf dem Sofa sitzen zu bleiben“. Das sagte er bei einem Jugendtreffen in Palermo zum Abschluss eines eintägigen Besuches auf Sizilien,
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
„Es ist wichtig, dass ihr euch auf den Weg macht und auf den Herrn hört“, so Franziskus. „Wie man das macht? Habt ihr vielleicht Jesu Handynummer? Nein, aber ernsthaft: Den Herrn hört man nicht, wenn man auf dem Sofa sitzen bleibt. Das Wort Gottes ist dynamisch – Gott entdeckt man im Gehen!“ Es sei „hässlich, Jugendliche zu sehen, die praktisch schon mit 22 in Rente sind“.
Gott findet man nicht im TV, sondern in der Beziehung
Man solle Gott „nicht auf dem Handy“ suchen und auch nicht im Fernsehen, „denn der Herr hat keinen TV-Kanal“. Erst recht solle die Suche nicht „zur dröhnenden Musik“ oder „vor den Spiegel“ führen. „Nein, Gott entdeckt man in der Beziehung. Sucht ihn, indem ihr mit anderen sprecht und indem ihr betet, geht raus!“ Junge Leute sollten keine Angst davor haben, auch mal „schlecht dazustehen“, aber das sei „nicht das Drama des Lebens“: „Lieber Idealisten als faule Realisten sein – lieber Don Quixote als Sancho Pansa!“
Der Papst rief seine Zuhörer in der Innenstadt von Palermo zu „grossen Träumen“ auf. Davon sollten sie sich nicht abbringen lassen.
Nein zur Resignation
Sizilien liege „im Herzen des Mittelmeeres“, es sei „immer ein Ort der Begegnung“ der Kulturen gewesen. Das sei „nicht nur eine schöne Tradition, sondern eine Botschaft des Glaubens“, betonte der Papst, ohne die Anti-Migranten-Politik der neuen italienischen Regierung direkt zu kritisieren. Er erinnerte allerdings an seine erste Reise als Papst, die ihn 2013 zu Migranten auf die Insel Lampedusa vor Sizilien geführt hat. „Die Welt heute ist eine Welt der Zusammenstösse, wo man sich gegenseitig nicht versteht.“
Beredt warnte Franziskus vor Resignation. Junge Leute sollten keine Angst davor haben, laut auf Missstände hinzuweisen; alles könne sich ändern.
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