Angelus 15.7.2018

Alle Getauften sollten in die Welt hinausgehen und das Kommen des Reiches Gottes verkünden – aber dabei nicht wie Manager, Beamte oder Stars auftreten. Das sagte Papst Franziskus beim Angelusgebet an diesem Sonntag am Petersplatz

Quelle: “Wir sind keine Manager oder Beamten”

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Der Papst ging vom Markusevangelium (Mk 6, 7-13) aus; es berichtet, wie Jesus seine Apostel jeweils zu zweit auf eine Missionsreise durch die Dörfer von Galiläa schickte. „Das war eine Art Praktikum für das, was sie dann nach der Auferstehung des Herrn in der Kraft des Heiligen Geistes tun sollten…“

Das Evangelium mache deutlich, dass Mission immer „eine Mitte und ein Gesicht“ habe, fuhr der Papst fort. Die Mitte der Verkündigung sei Jesus selbst. „Das macht deutlich, dass die Apostel nichts Eigenes zu verkünden hatten und auch keine eigenen Fähigkeiten zu zeigen hatten. Sie sprachen und handelten als Gesandte, als Botschafter Jesu.“

Mission ist keine Initiative Einzelner

Daran sollten sich „nicht nur die Priester, sondern alle Getauften“ auch heute ein Beispiel nehmen, wünschte Franziskus. Authentisch sei unsere Verkündigung nur „von ihrem unverrückbaren Zentrum, von Jesus aus“.

„Das ist keine Initiative einzelner Gläubiger oder von Gruppen oder grossen Verbänden, sondern das ist die Mission der Kirche, die von ihrem Herrn nicht zu trennen ist. Kein Christ verkündet das Evangelium in eigenem Auftrag, sondern nur als Gesandter der Kirche, die von Christus selbst ein Mandat bekommen hat.“

Der Meister will sie frei und leicht

Soviel zur Mitte der Verkündigung, also Jesus. Zweiter Punkt: das Gesicht. Damit meine er den Stil, „die Armut der Mittel“, erläuterte der Papst. Jesus sende die Seinen mit nur wenig Ausrüstung auf den Weg.

„Der Meister will sie frei und leicht, ohne Stützen und ohne Privilegien, sicher nur in der Liebe dessen, der sie sendet, stark nur in seinem Wort, das sie verkünden. Stock und Sandalen sind ihre Ausrüstung – so sind die Botschafter des Reiches Gottes: keine allmächtigen Manager, keine unkündbaren Beamten, keine Stars auf Tournee.“

Das waren keine Beamten oder Unternehmer…

Er denke da an einige Heilige des Bistums Rom, zum Beispiel an Filippo Neri, so der Papst. „Das waren keine Beamten oder Unternehmer, sondern demütige Arbeiter für das Reich Gottes. Sie hatten dieses Gesicht…“

Natürlich könne Verkündigung auch scheitern: „Auch das ist Armut“, sinnierte der Papst. „Dass Jesus zurückgewiesen und gekreuzigt wurde, nimmt das Schicksal seines Boten vorweg. Nur wenn wir mit ihm, dem Gestorbenen und Auferstandenen, vereint sind, können wir den Mut zum Evangelisieren finden.“

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