Kardinal Müller will in Fragen der Ehelehre vermitteln

Kardinal Gerhard Ludwig Müller bietet sich nach seinem Abschied von der Glaubenskongregation als Vermittler zwischen den Fronten in Fragen der Ehelehre an

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Kardinal Gerhard Ludwig Müller bietet sich nach seinem Abschied von der Glaubenskongregation als Vermittler zwischen den Fronten in Fragen der Ehelehre an. Er könne sich vorstellen, ein Gespräch zwischen dem Papst und den drei noch lebenden Kardinälen zu moderieren, die öffentlich Zweifel am päpstlichen Dokument „Amoris Laetitia“ von Franziskus angemeldet hatten, sagte der Kardinal der „Passauer Neuen Presse“ vom Donnerstag. Der vierte Unterzeichner des entsprechenden „Dubia“-Briefes, Kardinal Joachim Meisner, war am Mittwoch verstorben. Müller sagte, ihm wäre lieber gewesen, wenn die kritischen Anfragen der Kardinäle nicht an die Öffentlichkeit gegangen wäre. Er selbst habe sich „nie auf die eine oder andere Seite geschlagen“, sondern sei immer loyal zum Papst gewesen und wolle es auch in Zukunft bleiben.

Kardinal Müller will sich nicht „vor den Karren einer papstkritischen Bewegung spannen“ lassen

Gleichwohl übte Kardinal Müller deutliche Kritik an der Form, in der Franziskus ihm die Nichtverlängerung seines Dienstvertrags mitgeteilt hatte. Der Papst habe ihm am letzten Arbeitstag seiner fünfjährigen Amtszeit als Präfekt der Glaubenskongregation „innerhalb einer Minute“ und ohne Begründung seine Entscheidung mitgeteilt, das Mandat nicht zu verlängern. „Diesen Stil kann ich nicht akzeptieren”, sagte Müller nach Angaben der Zeitung wörtlich, dennoch werde er darauf „nicht mit irgendwelchen Aktionen antworten”. Er wolle sich nicht „vor den Karren einer papstkritischen Bewegung spannen“ lassen, auch wenn manche daran dächten, so der frühere Bischof von Regensburg. „Ich habe als Kardinal weiterhin die Verantwortung, für die Einheit der Kirche zu sorgen und Polarisierungen so weit wie möglich zu verhindern.“

Eine neue konkrete Aufgabe hat Müller nach eigenem Bekunden noch nicht. Der 69 Jahre alte Kardinal will, wie er in einem anderen Interview sagte, auch ohne Amt im Vatikan weiterhin in Rom bleiben und sich als Theologe und Seelsorger einbringen. Die übliche Pensionsgrenze für Bischöfe im Vatikan liegt bei 75 Jahren.

pm 05.07.2017 gs

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