Ein vorbildlicher Hirte
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Interview über Papst Johannes Paul I.
Quelle
YouTube: Tagesschau 29.09.1978: Papst Johannes Paul I. tot!!
Papst Johannes Paul I. (6)
Als „Zeuge des Evangeliums, mit absoluter Übereinstimmung zwischen dem, was er lehrte und was er war, in der täglichen Treue zu seiner Berufung“, hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin Papst Johannes Paul I. (1912-1978) in einem Interview bezeichnet, das am Mittwoch im Avvenire erschienen ist.
Der Vatikan-Staatssekretär wird an den Feierlichkeiten zum 38. Jahrestag der Wahl von Kardinal Albino Luciani auf den Stuhl Petri am Freitag in Canale d’Agordo, dem Geburtsort des lächelnden Papstes, teilnehmen. Vor seiner Abreise sprach der Kardinal mit der Tageszeitung der italienischen Bischofskonferenz.
Papst Johannes Paul I. habe die Welt zu einem lebendigen Glauben geführt, Stunde um Stunde in der Armut und der Liebe praktiziert. „In seiner evangelischen Einfachheit war ein grosser Zeuge der barmherzigen Liebe Gottes“, sagte Parolin.
Der Kardinal machte keinen Hehl aus seiner Verbindung zu dem Papst, der seine Metropolitanerzbischof in den siebziger Jahren war. „Ich habe die Einladung gerne angenommen, die Heimat des Dieners Gottes Johannes Paul I. zu besuchen, wegen der besonderen Liebe und besonderen Hingabe, die ich für ihn hege. Ich bewundere seine gelebte Heiligkeit“, gestand er. Er hoffe, dass nicht mehr viel fehlen werde, seinen heroischen Tugendgrad verkünden zu können, um seine Seligsprechung zu erreichen. Die Botschaft des 33-Tage-Papstes sei ausserordentlich aktuell.
„Johannes Paul I. war ein vorbildlicher Hirte“, sagte der Kardinalstaatssekretär. Es sei diese Eigenschaft gewesen, die den Weg zu seiner Wahl am 26. August 1978 ebnete. Was bei den Kardinälen laut Parolin als Kriterium überwog, war die wichtigste Eigenschaft eines Bischofs, diejenige Eigenschaft, wirklich Hirte zu sein. (mk)
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