Adiós Ecuador: Was bleibt von der Papstreise?
Die erste von drei “Etappen” hat der Papst hinter sich gebracht:
Quelle
Ecuador: Beeindruckt von der Zärtlichkeit
Während Franziskus nach Bolivien weiterreist, bleibt in Ecuador die Frage, was der Besuch des Bischofs von Rom dort erreicht hat. Danach haben wir unseren Korrespondenten vor Ort, Mario Galgano, gefragt.
“Was auffällt, ist die Tatsache, dass es der Papst geschafft hat, zumindest für ein paar Tage eine gewisse Ruhe und Eintracht in der ecuadorianischen Bevölkerung zu stiften. Noch während der Papst zu Beginn der Woche in Quito ankam, gab es etliche Proteste; die waren natürlich nicht gegen Franziskus gerichtet, sondern gegen Präsident Rafael Correa. Aber alles in allem haben weder die Demonstranten noch Correa die Gelegenheit genutzt, um während der Visite aus Rom politische Propaganda zu betreiben.”
Was hat dich persönlich beeindruckt? Wie war das: ein lateinamerikanischer Papst unter Lateinamerikanern?
“Da hat man sofort gemerkt: Es kommt einer von uns hierher! Was mich persönlich sehr beeindruckt hat, ist diese ‘berührende Spiritualität´. Die Gläubigen in Ecuador – und wohl auch in Mexiko oder Kolumbien – berühren gerne Priester oder küssen und streicheln Muttergottesdarstellungen. Wer auf der Strasse als Vatikan-Mitarbeiter erkannt wurde, wurde wie ein Star umzingelt. Beispielsweise habe ich erlebt, wie Vatikansprecher Federico Lombardi eine halbe Stunde lang von einem Dutzend Ecuadorianer regelrecht umzingelt war. Jeder wollte ihn berühren, weil sie ihn neben dem Papst gesehen haben.”
Und wie ist es dann mit den Reden und Predigten des Papstes? Ist denn das nicht so wahrgenommen worden?
“Ich glaube, der Papst hat – wie es Jesuiten so gut tun können – seine Botschaft gezielt an spezifische Gruppen gerichtet. Deshalb werden die Inhalte seiner Ansprachen hier sicherlich Gehör finden. Das gilt wohl insbesondere für die Rede an die Studenten: Vielen war es wohl zu wenig bewusst, welches Privileg sie besitzen, studieren zu dürfen.”
Und wie geht es weiter? Der erste Teil der Reise ist ja nun vorüber.
“Wir haben wohl alle verstanden, dass man diese Reise vor allem mit einem Handbuch analysieren muss: Die Enzyklika ‘Laudato Si´ wird nicht nur oft zitiert, sondern der Papst trifft hier in Lateinamerika genau jene, die in diesem Schreiben im Mittelpunkt stehen. Das gilt nun auch für die Etappen in Bolivien und Paraguay.”
rv 08.08.2015 mg
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