Papstbotschaft zur Expo

Papstbotschaft zur Expo: Ein grosses Projekt der Solidarität

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Die Expo in Mailand ist eine Gelegenheit, die Solidarität zu globalisieren. Das sagte Papst Franziskus an diesem Freitag in einer Videobotschaft zur Eröffnung der Weltausstellung in Mailand. Der Vatikan ist bei der Expo mit einem eigenen Pavillon vertreten, der an diesem Eröffnungstag ebenfalls eingeweiht wird.

Er sei froh, dass er zur Eröffnung sprechen könne, so der Papst in der aufgezeichneten Botschaft. “Es ist die Stimme des Bischofs von Rom, der im Namen des pilgernden Volkes Gottes auf der ganzen Welt spricht; und es ist die Stimme so vieler Armer, die Teil dieses Volkes sind und die ihr Brot mit Würde und Schweiss auf der Stirn verdienen wollen”, so der Papst. Er wolle sich zum Sprecher dieser Armen machen, Christen wie auch Nichtchristen.

Das Thema der Expo, “Den Planeten ernähren, Energie für das Leben”, sei ungemein wichtig, so der Papst. Es sei nicht nur ein abstraktes Thema, weil es von so vielen Gesichtern begleitet werde, den Gesichtern der Hungernden. “Ich wünsche mir, dass jeder von heute an, der zur Expo nach Mailand kommt und durch diese wunderbaren Pavillons geht, die Anwesenheit dieser Gesichter wahrnehmen kann. Es ist eine versteckte Präsenz, aber sie muss die Hauptrolle bei diesem Ereignis spielen: Die Gesichter der Männer und Frauen, die Hunger haben, krank werden und sterben, weil sie keine oder nur schädliche Ernährung haben.”

Johannes Paul II. habe vom Paradox des Überflusses gesprochen, dieser Satz aus dem Jahr 1992 gelte auch heute noch. Auch die Expo selber sei in gewisser Weise Teil dieses Paradoxes, sie gehorche der “Kultur des Überflusses, des Wegwerfens” und trage nicht zu einem nachhaltigen Entwicklungsmodell bei. “Lassen Sie uns diese Expo zu einer Gelegenheit für einen Mentalitätswechsel werden, lassen wir die Vorstellung fallen, dass unsere täglichen Handlungen keinen Einfluss auf das Leben derer – nah oder fern – haben, die Hunger leiden.” Er denke dabei vor allem an die Kinder, fügte der Papst an.

“Es gibt noch weitere Gesichter, die eine wichtige Rolle bei dieser Weltausstellung spielen,” so der Papst weiter. “Es sind die der Forscher auf dem Nahrungsmittelsektor. Der Herr schenke jedem von ihnen Weisheit und Mut, denn ihre Verantwortung ist gross. Mein Wunsch ist, dass die Erfahrung hier den Unternehmern, Kaufleuten und Wissenschaftlern ermöglicht, sich als Teil eines grossen Projektes der Solidarität zu fühlen, den Planeten zu ernähren im Respekt vor jedem Mann und jeder Frau und im Respekt vor der Umwelt.” Das sei die grosse Herausforderung dieses 21. Jahrhunderts, so der Papst, “endlich den Missbrauch des Gartens zu unterlassen, den Gott uns anvertraut hat, so dass alle die Früchte dieses Gartens geniessen können.”

Alles beginne damit, die Gesichter zu sehen. Er danke allen, die an der Expo mitarbeiteten, vor allem denen, die anonym und versteckt blieben. “Der Herr helfe uns, diese grossartige Gelegenheit mit Verantwortung wahrzunehmen,” schloss der Papst seine Botschaft.

rv 01.05.2015 ord

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