Null Toleranz gegenüber Missbrauchs-Tätern

Papst Franziskus verlangt eine Null-Toleranz-Politik beim Umgang mit sexuellem Missbrauch

Cardinal_Sean_OmalleyQuelle

Papst Franziskus verlangt eine Null-Toleranz-Politik beim Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch im kirchlichen Raum. Das hat der Erzbischof von Boston, Kardinal Sean Patrick O`Malley, am Samstag betont. O`Malley, der auch zum Kardinal-Beraterkreis des Papstes gehört, stellte vor der Presse im Vatikan die neue päpstliche Kommission für Kinderschutz vor. Dabei unterstrich er, fast alle Bischofskonferenzen weltweit hätten auf Franziskus` Forderung reagiert, Richtlinien für den Umgang mit Missbrauchsfällen zu erstellen. „Einige wenige haben allerdings nicht geantwortet, und bei einigen anderen sind die Normen schwach ausgefallen“, so der Kardinal, der dem Kapuzinerorden angehört, wörtlich.

Nach O`Malleys Angaben will die Kommission eng mit der Glaubenskongregation zusammenarbeiten, “um die Länder zu identifizieren, wo am meisten Hilfestellung gebraucht wird”. Dem Papst gehe es darum, “Sicherheit für Minderjährige in allen Aspekten des kirchlichen Lebens” zu garantieren. Franziskus wolle in Kürze einen kirchlichen Gebetstag für die Opfer von sexuellem Missbrauch einrichten; dazu werde derzeit alles Nötige vorbereitet.

Die erst kürzlich eingerichtete Kinderschutzkommission hat sich am Freitag und Samstag zum ersten Mal im Vatikan getroffen. Kardinal O`Malley zeigte sich “beeindruckt vom Reichtum der Erfahrung und vom Engagement der Mitglieder der Kommission”. Er bekräftigte, der Papst fordere alle Bischöfe und kirchlichen Verantwortlichen zur Begegnung mit Missbrauchsopfern und ihren Familien auf.

rv 07.02.2015 sk

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