Die Wirklichkeit des Schutzengels

Franziskus-Perle des Tages:

Quelle
Novene zum heiligen Schutzengel
Gebet zum Schutzengel

Die Lehre vom Schutzengel ist keine der Phantasie entsprungene Engellehre. Wie steht es um die Beziehung zu meinem Schutzengel? Spreche ich mit ihm? Bitte ich um seinen Rat? Höre ich auf ihn?

Von Armin Schwibach

Rom, kath.net/as, 02. Oktober 2014

Der Schutzengel existiert! Es handelt sich dabei um keine der Phantasie entsprungene Lehre.

Der Schutzengel ist ein Gefährte, den Gott uns auf dem Weg des Lebens beigestellt hat. Dies betonte Papst Franziskus am Fest der Heiligen Schutzengel in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses “Domus Sanctae Marthae”.

Der Papst ging bei seinen Betrachtungen von den beiden Lesungen des Tages aus, die zwei Bilder vorlegten: das Bild des Engels (Ex 23,20-23a) und das Bild des Kindes (Mt 18,1-5.10). Gott habe uns einen Engel zur Seite gestellt, um uns zu beschützen: “Wenn einer von uns meinen sollte, alleine gehen zu können, so würde er einen grossen Fehler begehen, er würde jenem so hässlichen Fehler verfallen, der im Hochmut besteht: zu meinen, gross zu sein”.

Jesus lehre dann die Apostel, wie die Kinder zu sein: “Die Jünger stritten, wer von ihnen der Grösste sei: da gab es eine Diskussion im inneren Bereich… ach ja, das Karrieredenken, nicht wahr? Sie, die die ersten Bischöfe sind, hatten diese Versuchung des Karrieredenkens. ‘Ach, ich will grösser werden als du…’. Das ist kein gutes Beispiel, dass die ersten Bischöfe so was tun, aber das ist die Wirklichkeit. Und Jesus lehrt sie die wahre Haltung, die sie einnehmen müssen, die des Kindes: die Fügsamkeit, das Bedürfnis nach Rat, das Bedürfnis nach Hilfe, denn das Kind ist das Zeichen für Bedürftigkeit nach Hilfe, nach Fügsamkeit, um weiterzugehen…. Das ist der Weg. Nicht: ‘Wer ist der Grösste?'”.

Wer dieser Haltung eines Kindes am nächsten stehe, stehe auch der Betrachtung des Vaters am nächsten. Sie hörten offenen und fügsamen Herzens auf den Schutzengel:

“Entsprechend der Überlieferung der Kirche haben wir alle einen Schutzengel bei uns, der uns behütet, der uns die Dinge spüren lässt. Wie oft haben wir gehört: ‘Tja… das da… das sollte ich so machen, das geht so nicht, sei vorsichtig…’: viele Male! Das ist die Stimme unseres Wegbegleiters. Gewiss sein, dass er uns zum Ende unseres Lebens mit seinen Ratschlägen führt, und deshalb auf seine Stimme hören, nicht widerstehen… Denn die Rebellion, das Verlangen, unabhängig zu sein, ist etwas, das wir haben; es ist dies der Hochmut, jener Hochmut, der unserem Vater Adam im irdischen Paradies zueigen war: derselbe. Rebelliere nicht: folge seinen Ratschlägen!”.

Keiner gehe allein und keiner von uns könne denken, dass er allein sei, denn immer sei da dieser Gefährte:

“Und wenn wir nicht auf seinen Rat, auf seine Stimme hören wollen, dann ist dies, als sagten wir: ‘Ja jetzt verschwinde doch!’. Den Weggefährten wegzujagen ist gefährlich, denn kein Mann, keine Frau kann sich selbst beraten. Ich kann einen anderen beraten, aber ich kann nicht mich selbst beraten. Es ist da der Heilige Geist, der mich berät, es ist da der Engel, der mich berät. Aus diesem Grund haben wir dieses Bedürfnis. Das ist keine etwas der Phantasie entsprungene Engellehre: nein, das ist Wirklichkeit. Das, was Jesus, was Gott gesagt hat: ‘Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen (vgl. Ex 23,20), damit du keine Fehler machst'”.

“Heute”, so Franziskus abschliessend, “möchte ich eine Frage stellen: wie steht es um die Beziehung zu meinem Schutzengel? Höre ich auf ihn? Sag ich zu ihm in der Frühe ‘Guten Morgen!’? Sage ich zu ihm: ‘Behüte mich während des Schlafes!’? Spreche ich mit ihm? Bitte ich ihn um Rat? Er steht an meiner Seite. Diese Frage können wir beantworten, heute, ein jeder von uns: wie steht es um die Beziehung mit diesem Engel, den der Herr geschickt hat, um mich zu beschützen und auf dem Weg zu begleiten, und der immer das Antlitz des Vaters im Himmel sieht?”.

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