Der aufgeklärte Gott: Wie die Religion zur Vernunft kam
“Vernunft ohne Glaube ist gewissenlos, Glaube ohne Vernunft ist blind”
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Rezensionen
” Es ist höchste Zeit, dass Religion und Wissenschaft, Glaube und Vernunft zueinander finden. Denn die Menschheit steht vor gewaltigen Herausforderungen: Fundamentalisten jedweder Herkunft bedrohen unser Zusammenleben, militante Religionen und entfesselte Wissenschaften zerstören die Grundlagen unserer Zivilisation.
Produktbeschreibung
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Alexander Kissler leitet seit Januar 2013 das Kulturressort des Monatsmagazins Cicero.
Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Medienwissenschaften in Marburg schrieb er von 1999 bis 2001 für das Feuilleton der FAZ. Von 2002 bis 2010 war er Kultur- und Medienjournalist bei der Süddeutschen Zeitung, bevor er 2010 als Redakteur zum Magazin Focus wechselte. Einer seiner Schwerpunkte sind religiöse Themen. Alexander Kissler hat bislang elf Bücher verfasst. Bei Pattloch sind 2008 “Der aufgeklärte Gott. Wie die Religion zur Vernunft kam” und 2011 “Der Jahrhundertpapst. Seliger Johannes Paul II.” erschienen.
Glaube und Vernunft sind aufeinander verwiesen
Dr. Hans Otto Seitschek
Alexander Kisslers “Der aufgeklärte Gott” ist ein glänzend geschriebenes Buch zu einem sehr aktuellen Thema, wie meine Bewertung mit 5 Sternen zeigt! Wer Vernunft und Religion auseinander reisst, beschneidet beide und lässt sie nicht zur vollen Entfaltung ihrer Wirksamkeit kommen. Anders als Rezensent Dr. Bernd Vowinkel aus Bonn es meint, beschäftigt sich das Buch bei weitem nicht nur mit der Geschichte der Religionskritik. Es fragt philosophisch grundsätzlich, ob es ein fruchtbares Verhältnis von Glaube und Vernunft geben kann, und das kann es. Religiöse Reflexionen gehören dem Vernunftbereich an und müssen es tun. Diese Vorüberlegungen sind für jede Religion wichtig, sofern sie einen ernstgemeinten Transzendenzbezug aufweist und als Entscheidungsoption gelten will. Die Entscheidung für oder wider Religion ist ein rein rationaler Prozess, der – kommt die Gnade des Glaubens dazu – zur Erlösung führen kann. Jeder Diskurs über die Vernunft bleibt defizitär, wenn er diese Reflexionen über das Für und Wider, über die Wahrheit der Religion ausser acht lässt. Mehr noch: Versperrt sich die Religion der Vernunft, gerät sie in Gefahr, reines Menschenwerk zu werden und in die Ideologie abzurutschen. Ebenso gerät die Vernunft in eine Schieflage, wenn sie den Religionsdiskurs ignoriert. Auch die Vernunft steht hier in der Gefahr, ideologisch zu werden, zur rein instrumentellen Vernunft (Horkheimer) zu verkommen, wie es das 20. Jahrhundert in leidvoller Weise gezeigt hat. Diese Argumentation unterstreicht Alexander Kissler in seinem Buch mit intellektueller Verve.
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