Papst warnt vor Desinformation durch Medien
Desinformation, Verleumdung und Rufmord seien ihre “drei grössten Sünden”
Vatikanstadt, kath.net/KNA, 23. März 2014
Papst Franziskus hat vor Werteverfall und Qualitätsverlust in den Medien gewarnt. Desinformation, Verleumdung und Rufmord seien ihre “drei grössten Sünden”, sagte er am Samstag im Vatikan vor katholischen Medienvertretern aus Italien. Die grösste Gefahr gehe hierbei von der Desinformation aus.
Verleumdung und Rufmord seien zwar “Todsünden”, so Franziskus. Grundsätzlich könnten sie jedoch von Mediennutzern als unsachgemässe Information erkannt werden. Desinformation heisse hingegen, nur die halbe Wahrheit zu sagen.
Dadurch sei es für Fernsehzuschauer und Radiohörer unmöglich, sich ein ausgewogenes Urteil zu bilden. Franziskus hielt seine Rede vor Mitarbeitern mehrerer Fernsehsender und Radiostationen frei unter Verzicht auf das vorab verbreitete Skript.
In dem vom Vatikan veröffentlichten schriftlichen Text beklagte Papst eine sensationslüsterne und entwürdigende Berichterstattung. Vor allem die grossen Sender behandelten wichtige Themen oft ohne “den gebotenen Respekt für die betreffenden Personen und Werte”. Katholische Medien müssten dieser Tendenz durch eine ethisch verantwortete Berichterstattung entgegenwirken. In ihren Sendungen müsse deutlich werden, dass menschliche Schicksale nicht instrumentalisiert würden.
Franziskus beschrieb das “mediale Ökosystem” als bedroht durch eine Art von “Umweltverschmutzung”. “Leider haben sich die Leute daran gewöhnt, durch das Radio und das Fernsehen verschmutzte Luft einzuatmen, die nicht gut tut”, so das Redeskript. Katholische Medien müssten den Menschen “Sauerstoff für Geist und Seele” geben. Dafür sei neben handwerklicher Professionalität auch eine Haltung nötig, die im anderen den Nächsten sehe.
Auch katholische Sender hätten teil an der Aufgabe der Kirche, “barmherziger Samariter” zu sein. Als katholische Medien hätten sie Stimme einer Kirche zu sein, die keine Angst davor habe, “menschliche Wüsten” aufzusuchen, so der Papst.
Schreibe einen Kommentar