Kirche ist kein Lifestyle (Red.: atheistische Ansicht)

Bischof Huonder fordert Kurse für die Ehevorbereitung. Recht hat er

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Passen einem die Statuten des Vereins Kirche nicht, kann man aus ihm austreten.

Wer in der Kirche heiraten will, soll sich an ihre Regeln halten.

Vor etlichen Jahren, an einer – protestantischen – Hochzeitsfeier, hat sich Folgendes zugetragen: Der Pfarrer freute sich, dass das Brautpaar für das Eheversprechen den Weg in seine Kirche gefunden hatte. “Es würde mich aber ebenso freuen, wenn ich Sie künftig auch hin und wieder hier begrüssen dürfte”, gab er den Frischvermählten noch mit auf den Weg.

Das fanden diese überhaupt nicht lustig. Der Pfarrer habe doch kein Recht, ihnen mit erhobenem Zeigfinger den schönsten Tag im Leben zu verderben, fanden sie.

Als bekennender Atheist, dem das ganze Brimborium um die weisse Heirat zünftig auf den Wecker geht, hätte ich den Pfarrer hingegen am liebsten mit einer Standing Ovation bedacht. Endlich einer, der sagt, was Sache ist. Der die Kirche nicht zum Ort für jegliche Lifestyle-Selbstverwirklichung machen will, nur damit die eh schon gähnend leeren Bankreihen nicht noch leerer werden.

Statuten der Katholischen Kirche

Aus dieser Perspektive ist auch die Forderung des Churer Bischofs Vitus Huonder nach kirchlichen Ehevorbereitungskursen zu begrüssen. Es mag ja sein, dass die traditionalistischen bischöflichen Ideen an den “heutigen Lebenswirklichkeiten” vorbeizielen, wie es im TA von gestern zu lesen war. Aber letztlich macht Huonder nichts anderes, als die Statuten seines Vereins namens katholische Kirche in Erinnerung zu rufen. Wenn sich der interessierte Atheist nicht täuscht, entsprechen Huonders Ehevorstellungen jedenfalls noch immer der katholischen Lehre. Und so aufgeschlossen, modern und sozial sich der neue Papst Franziskus auch gibt, an der Familienpolitik seines Vereins hat der Unfehlbare bisher nicht gerüttelt.

Wer in der Kirche heiraten will, soll sich an die Regeln dieser Kirche halten. Wem diese Regeln nicht passen, der soll konsequenterweise mit dem Zivilstandsamt vorliebnehmen oder gar aus der Kirche austreten, wie man aus jedem x-beliebigen anderen Verein austritt, wenn einem die Statuten nicht passen. Wer seiner Trauung unbedingt eine spirituelle Dimension jenseits der kirchlichen Orthodoxie verleihen will, kann den Festakt ja immer noch in einer nebelverhangenen Waldlichtung zelebrieren. Oder den Festsaal mit Duftkerzen, Räucherstäbchen und esoterischen Klängen durchfluten.

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