Franziskus im Radio

Die modernen Kommunikationsmittel sind unsere Kanzel

Erneuter Spontanbesuch ausserhalb des Programms: Nach dem Mittagessen mit brasilianischen Bischöfen und Kardinälen machte Papst Franziskus am Samstagnachmittag (Ortszeit) einen Abstecher zum katholischen Radiosender “Radio Cattedrale” in Rio de Janeiro. Ob er vielleicht einige Worte an die Zuhörer richten wolle? Franziskus liess sich nicht lange bitten: Er schnappte sich ein Mikrofon, dann folgte eine spontane Ansprache auf Spanisch:

“Guten Tag, guten Nachmittag allen Hörern! Ich danke Euch für die Aufmerksamkeit und ich danke den Mitarbeitern des Radios hier, die so freundlich waren, mir das Mikrofon zu geben. Ich danke ihnen und schaue mir das Radio hier an und ich sehe, dass die Kommunikationsmittel heute so wichtig sind. Ich würde sagen, ein Radio, ein katholisches Radio, das ist heute die naheste Kanzel, die wir haben: Über das Radio können wir die menschlichen Werte verkünden, die Werte der Religion und vor allem Jesus Christus verkünden, den Herrn. Dem Herrn können wir so die Gnade erweisen, Ihm einen Platz zwischen den Dingen in unserem Leben zu geben.”

In seiner frei gehaltenen Rede dankte der Papst dann auch dem Bistum dafür, dass es diese katholische Radiostation unterhalte, noch dazu mit einem so grossen Netzwerk. Zudem richtete Franziskus einen flammenden Appell an alle Hörer:

Betet für eine menschlichere Kultur

“Ich bitte alle Hörerinnen und Hörer: Betet für mich, betet für dieses Radio, für den Bischof, für das Erzbistum, so dass wir uns alle im Gebet vereinen und zusammen arbeiten für – so wie es erst vor kurzem ein Priester sagte – eine menschlichere Kultur, die reich ist an Werten und keinen ausschliesst. Setzen wir uns alle gemeinsam für dieses Wort ein, dass so vielen heute nicht gefällt: Solidarität. Wir neigen immer dazu, dieses Wort bei Seite zu legen, denn es ist ein störendes Wort und vor allem ein Wort, das die menschlichen und christlichen Werte widerspiegelt. Werte, die heute gefragt sind um – und auch hier zitiere ich diesen Priester noch einmal – Werte, die gefragt sind, um sich gegen eine “Kultur des Abfalls” zu wenden, in der alle und alles Abfall ist. Diese Kultur lässt die Menschen immer aussen vor: Die Kinder, die jungen Leute, die Alten – sie lässt alle aussen vor, die nicht gebraucht werden, die nichts produzieren. Das ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit. Im Gegenteil dazu schliesst die Solidarität alle ein. Ihr müsst Euch weiterhin für die Kultur der Solidarität einsetzen und an ihr arbeiten, dafür und für das Evangelium.”

Auch auf den Wert der Familie ging der Papst bei seinem Kurzbesuch im Radio ein:

“Ich würde nicht nur sagen, dass die Familie wichtig ist für die Neuevangelisierung. Nein, die Familie ist notwendig für das Überleben der Menschlickeit. Ohne Familie ist das kulturelle Überleben der Menschlichkeit gefährdet. Die Basis ist eben – ob uns das gefällt, oder nicht – die Familie.”

rv 28.07.2013 sta

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