Erste Kongregation der Kardinäle
Noch kein Termin für Konklave
142 Kardinäle nahmen an der ersten Generalkongregation teil. 103 von ihnen sind wahlberechtigt. Insgesamt werden 115 wahlberechtigte Kardinäle erwartet
Rom, kath.net/KNA, 4. März 2013
In seiner ersten Zusammenkunft nach dem Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI. hat das Kardinalskollegium am Montag noch keinen Termin für das Konklave festgelegt. Wie der Vatikan mitteilte, wurden zunächst “technische Fragen” zum weiteren Verlauf der sogenannten Generalkongregationen geklärt, die nun bis zur Wahl eines neuen Papstes täglich stattfinden werden.
In der ersten Generalkongregation hätten sich in einer freien Aussprache 13 Kardinäle kurz zu Wort gemeldet, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi. Die Einlassungen hätten insgesamt eine Dreiviertelstunde gedauert und vor allem organisatorischen Fragen gegolten. Die erste Generalkongregation sei in einer “entspannten, herzlichen und konstruktiven Weise” verlaufen, so der Sprecher weiter. Unklar sei bislang noch der Rhythmus der weiteren Versammlungen. Ob es wie am Montag weiterhin täglich zwei Zusammenkünfte jeweils am Vormittag und am Nachmittag geben werde oder nur eine, müsse noch geklärt werden, so Lombardi.
142 Kardinäle nahmen demnach an der ersten Generalkongregation teil; 103 von ihnen sind wahlberechtigt. Insgesamt werden 115 wahlberechtigte Kardinäle erwartet. Über einen Termin für das Konklave darf erst entschieden werden, wenn alle gemeldeten wahlberechtigten Kardinäle in Rom eingetroffen sind. Von den sechs wahlberechtigten Deutschen waren der Münchener Kardinal Reinhard Marx (59) sowie die Kurienkardinäle Walter Kasper (79) und Paul Josef Cordes (78) am Montag in der neuen vatikanischen Synodenaula anwesend. Die Kardinäle von Mainz, Köln und Berlin, Karl Lehmann (76), Joachim Meisner (79) und Rainer Maria Woelki (56) werden in Kürze in Rom erwartet.
Nach einem kurzen Gebet und der Begrüssung durch Kardinaldekan Angelo Sodano (85) traten die Kardinäle einzeln zum Schwur vor. Mit der Hand auf der Bibel gelobten sie, “gewissenhaft und genau alle Wahlvorschriften zu beachten”. Zudem verpflichteten sie sich, dass sie «alles streng geheim halten werden, »was sich in irgendeiner Weise auf die Wahl des Papstes bezieht oder was von Natur aus während der Vakanz des Heiligen Stuhls Geheimhaltung erfordert”.
Lombardi verwies darauf, dass während der Sedisvakanz, der Zeit ohne Papst, keineswegs ein absolutes Redeverbot für Kardinäle gelte. Zu anderen Themen, etwa der Lage der Kirche in einem bestimmten Kontinent oder zum Thema Neuevangelisierung, dürften sich die Kardinäle auch bis zum Konklave äussern.
Auf Vorschlag von Kardinaldekan Sodano beschlossen die Kardinäle zudem, eine Botschaft an den emeritierten Papst Benedikt XVI. zu richten. Das Schreiben werde gegenwärtig verfasst und voraussichtlich bis Dienstag übermittelt, so Lombardi.
Sodano teilte den Kardinälen demnach mit, dass der Prediger des Päpstlichen Hauses, Raniero Cantalamessa (78), am Montagnachmittag während der zweiten Generalkongregation den ersten der zwei vorgesehen Vorträge halten sollte.
Die zweite Meditation ist laut dem Statut für den Beginn des Konklaves vorgesehen.
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