Ehemaliger Regimegegner aus Uruguay
Bergoglio war Fluchthelfer
Heutiger Papst habe grossen Mut bewiesen, als er 1977 bei Flucht über Buenos Aires nach Brasilien half – Schweizer Ex-Jesuit: Bergoglio hatte Einfluss in Junta-Ära
Paris-Zürich, kath.net/KAP, 25. März 2013
Ein früherer Gegner der Diktatur in Uruguay hat dem heutigen Papst Franziskus eine Schlüsselrolle bei seiner Flucht nach Brasilien im Jahr 1977 zugeschrieben. Gonzalo Mosca sagte der französischen Nachrichtenagentur AFP, er sei damals Mitglied einer linken Gruppe gewesen, die gegen die Diktatur eintrat. Ihm sei die Flucht nach Buenos Aires gelungen, doch dort hätten ihn die argentinischen Militärs bedroht. Sein Bruder, ein Jesuitenpater, habe sich daher an das damalige Oberhaupt der argentinischen Jesuiten gewandt – an Jorge Bergoglio, den nunmehrigen Papst. Dieser habe seine Hilfe zugesagt.
Noch in derselben Nacht habe Bergoglio ihn und seinen Bruder in ein Kloster etwa 30 Kilometer von Buenos Aires entfernt gebracht. “Ich frage mich, ob Vater Bergoglio sich wirklich bewusst war, was auf dem Spiel stand”, sagte Mosca. Die Unterdrückung in Argentinien sei damals sehr stark gewesen.
Nach einigen angespannten Tagen in dem Kloster habe sich Bergoglio gemeldet und den weiteren Plan dargelegt. Demnach sollten die Brüder in die Touristenstadt Iguazu an der Grenze zu Brasilien reisen. Von dort sollte Mosca versuchen, nach Brasilien zu gelangen. Bergoglio “hat uns zum Flughafen gebracht und mich praktisch bis zum Flugzeug begleitet”, berichtete Mosca. Tatsächlich gelang dem damals 28-jährigen Uruguayer die Flucht nach Brasilien und später nach Europa.
Mosca sah Bergoglio nach eigenen Angaben niemals wieder. Nachdem Vorwürfe gegen den Papst wegen seines Verhaltens während der Militärdiktatur in Argentinien laut wurden, habe er sich aber verpflichtet gefühlt, seine Geschichte zu erzählen, erläuterte Mosca. Der heutige Papst habe damals grossen Mut bewiesen.
Der Vatikan hatte die Vorwürfe gegen Franziskus wegen dessen Rolle in der Zeit der Junta ebenfalls zurück wie der argentinische Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel.
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