Wie man mit 140 Anschlägen über Gott sprechen kann
Erzbischof Celli spricht über die neuen Kommunikationstechnologien
@pontifex – Benedikt XVI. zwitschert den Gläubigen
Sicherlich ist bereits ein Teil der Nutzer des Internets in Aufruhr: auch wenn dies noch nicht offiziell ist, ist die Nachricht, dass Benedikt XVI. demnächst auf Twitter “zwitschern” würde, doch im Handumdrehen um die Welt gegangen. Also schickt sich das soziale Netzwerk der “140 Anschläge” an, wieder einmal den Papst zu Gast zu haben. Tatsächlich geschah dies erstmals im Juni 2011, als Benedikt XVI. das vatikanische Internetportal www.news.va einweihte und diese Geste eben mit einem “tweet” begleitete. Es dauert noch ein paar Wochen, dann wird Benedikt XVI. wieder “zwitschern” – so die Übersetzung des Ausdrucks “twitter”.
“Die Initiative” – so sagte uns Erzbischof Claudio Maria Celli, der Präsident des Päpstlichen Rats für die sozialen Kommunikationsmittel, – “ist dem Wunsch des Papstes zu verdanken, alle Kommunikationsmöglichkeiten zu nutzen, die die neuen Technologien bieten und die typisch sind für unsere Zeit”. “Im übrigen”, so erklärte der Erzbischof, “äusserte der Papst erst gestern während der Generalaudienz erneut seinen Wunsch, mit allen Menschen und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln über Gott zu reden. Er hat an die fundamentale, ursprüngliche Bedeutung der Kommunikation zur Vermittlung des Glaubens erinnert. Er sprach über eine Methode Gottes in der Kommunikation, die Methode der Demut, dank derer Gott nicht gezögert hat, einer von uns zu werden, um sich zu offenbaren. Er sprach über den Kommunikationsfachmann Jesus, der sich in ihrer Sprache an die Menschen seiner Zeit wandte.”
Und an diesem Punkt nimmt Erzbischof Celli eine bedeutsame Präzisierung vor: “Der Papst vollbringt damit, dass er in die Welt der digitalen Kommunikation eintritt, eine Geste, die in der Geschichte der Kirche einzigartig ist. In einem gewissen Sinn hat er selbst es gestern erklärt, als er in der Aula Paul VI. zu den Gläubigen sprach und sich auf den Korintherbrief bezog, als er die Worte des Apostels Paulus zitierte: “Als ich zu euch kam, kam ich nicht, um glänzende Reden oder gelehrte Weisheit vorzutragen, sondern um euch das Zeugnis Gottes zu verkündigen…”.
Gerade hierin besteht der Sinn der Präsenz des Papstes auf Twitter, in der Welt des Mikroblogging, der modernen, schnellen, zeitgleichen Kommunikation, die unerbittlich nur 140 Anschläge zugesteht, um all das zu sagen, was man zu sagen hat.
Mario Ponzi
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