Alles ist erleuchtet: Roman

“Jonathan Safran Foer ist ein Phänomen”

Produktbeschreibungen: Amazon.de

Der ukrainische Übersetzer Alex liebt die Frauen und das Geld. Den Mann, den er später liebevoll seinen “Helden” nennen soll, kann er am Anfang nicht gar so richtig leiden. Der “Held” ist in die Ukraine gekommen, um seine eigene Vergangenheit und die seines Grossvaters, der im Zweiten Weltkrieg hier von einer Frau gerettet worden war, aufzuspüren. Alex “bekümmert” den “verwöhnten Juden”, fährt mit ihm im Schlepptau seines Grossvaters und der Promenadenmischung Sammy Davis jr. jr. in einem klapprigen Auto durchs Land — und lernt ihn während dieser abenteuerlichen Fahrt als Freund und Kameraden kennen.

So viel ist sicher: Jonathan Safran Foer ist ein Phänomen. Mit Alles ist erleuchtet nämlich ist ihm quasi aus dem Nichts ein ganz grosser Wurf gelungen. Denn Foer ist ein Autor, der sogar in den kleinen Ungenauigkeiten, die er seinem ukrainischen Protagonisten angedeihen lässt, ungemein präzise verfährt. In seinen schlechtesten Momenten klingt Alles ist erleuchtet nach Paul Auster, T. C. Boyle oder Thomas Pynchon in seinen besten Jahren. Aber derart schlechte Momente sind selten. Alles in allem ist Alles ist erleuchtet ein ungemein eigenständiges, kräftiges, polyphones Buch. Ein Reise-, Familien- und Schelmenroman, wie er heute nur mehr sehr selten gelingt.

Stefan Kellerer

Pressestimmen

“Jonathan Safran Foer, das 25-jährige literarische Wunderkind, entwickelt die Geschichte eines Schtetls, indem er jeden nur denkbaren literarischen Kniff nutzt. So entsteht eine dichte Erzählung aus Geschichte, Erinnerung und Versöhnung.” (New York Magazine)

Rezension: amazon (69)

Humorvoll und tragisch zugleich, 23. Januar 2012

Von Carla, 23. Januar 2012

Ein überaus köstliches, witziges, bis ins Surreale reichendes, gleichzeitig bewegendes, tiefgründiges und erschütterndes, aber doch immer menschliches, von liebenswerten Charakteren bevölkertes Buch.

Ein junger Amerikaner versucht auf einer Reise in die Ukraine der Herkunft seines jüdischen Grossvaters nachzuspüren. Auf seiner Suche wird er von dem jungen Ukrainer Alex, dessen Grossvater und einem Hund begleitet. Doch sie finden nur ein weites Feld, ein Stück Land, auf dem sich den Angaben einer alten Frau zufolge das gesuchte Dorf Trachimbrod befunden hatte, aber im 2. Weltkrieg von den Nationalsozialisten dem Erdboden gleich gemacht wurde. Im Nachhinein wird diese Reise zu Papier gebracht. Jonathan, der Amerikaner, entwirft eine fiktive, ins märchenhafte reichende Geschichte des jüdischen Dorfes, seiner Bewohner und ihrer Lebensgewohnheiten. Alex dagegen beschreibt in einem Englisch, dessen er noch nicht ganz mächtig ist, und das deshalb so köstlich zu lesen ist, die Autotour durch die Landschaften der Ukraine. In Briefen an Jonathan schliesslich kommentiert Alex die Textentwürfe der beiden und verrät einiges über sein Privatleben sowie seine Familie. Mehr und mehr fliessen die drei Erzählstränge ineinander, lassen die Grenzen zwischen der Familiengeschichte des Amerikaners und der Vergangenheit der ukrainischen Familie verschwimmen und zeichnen ein drastisches Bild des Holocaust. Der Schluss ist rätselhaft und schockierend zugleich.
Mir hat das Lesen anfangs viel Spass gemacht. Ich musste oft lachen und freute mich auf weitere Absurditäten. Zunehmend hat mich das Buch gefesselt und aufgrund seiner tragischen Zwischentöne in seinen Bann gezogen. Zum Schluss hatte ich eine tiefe Zuneigung zu den Protagonisten entwickelt, blieb jedoch ratlos, verwirrt und sehr nachdenklich zurück.

Alles ist erleuchtet

Autor: Jonathan Safran Foer
Übersetzer: Dirk van Gunsteren
Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Kiepenheuer & Witsch; Auflage: 8 (20. Februar 2003)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462032178: amazon

Verschiedene Rezensionen
Taschenbuch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel