Antwort auf den neuen Atheismus

Womit er jedoch nicht rechnete, war die Kraft von Dawkins’ Rhetorik

An vier Wochenenden auf kath.net eine Leseprobe aus dem Buch “Antwort auf den neuen Atheismus” von Scott Hahn und Benjamin Wiker

Illertissen, kath.net/media maria, 28. Okrober 2012

“Antwort auf den neuen Atheismus” ist eine fundierte Auseinandersetzung mit dem “Gotteswahn” von Richard Dawkins. Systematisch und klar analysieren und enthüllen die beiden Bestsellerautoren Scott Hahn und Benjamin Wiker die grundlegenden Irrtümer, die sich hinter Dawkins’ Versuch verbergen, das Heilige zu verteufeln.

Dawkins benutzt in seiner Kampfschrift “Der Gotteswahn” Zerrbilder und gehässige Angriffe auf die Religion. Die beiden Autoren lassen sich nicht auf dieses Niveau ein, sondern antworten mit Vernunft.

Leseprobe

Wir sind an einem Punkt der Geschichte angekommen, an dem der Atheismus auf die öffentlichen Plätze drängt und mit viel Getöse die Notwendigkeit verkündet, die Religion aus der Welt zu schaffen. Eine Kerntruppe militanter Ungläubiger, die sich selbst “Die vier Reiter” nennt – Richard Dawkins, Sam Harris, Christopher Hitchens und Daniel Dennett –, hat die Führung einer wachsenden angloamerikanischen Bewegung übernommen, die eine Salve von Bestsellern und DVDs nach der anderen auf die christliche Kultur abfeuert. Die Tage des höflichen Atheismus sind vorbei. Das Christentum ist heute einem massiven Angriff ausgesetzt.

Was soll man davon halten? Nicht viel, in einem gewissen Sinne. Wir fühlen uns an die Worte des Dämonen Screwtape in C. S. Lewis’ brillantem und bissigen Text “Streng dämokratisch zur Hölle” erinnert. Dieser entschuldigt sich bei seinen Dämonenfreunden für die Dürftigkeit der Seelenspeise anlässlich des alljährlichen Festbanketts am Tempters’ Training College mit der Bemerkung: “Aber es lässt sich auch nicht leugnen, dass die menschlichen Seelen, an deren Pein wir uns heute Abend gütlich getan haben, von reichlich schlechter Qualität waren. […] Die Tage der Atheistenriesen, wie Friedrich Nietzsche einer war, sind vorbei; wir leben in Zeiten des Unglaubens als Massenware.

Und dennoch besteht Grund zur Sorge, eben weil wir in einer Zeit leben, die die Dinge mehr nach ihrer Quantität als nach ihrer Qualität beurteilt. Nur an der Menge bemessen, könnten einige denken, die Atheisten hätten einen entscheidenden intellektuellen Sieg davongetragen, so als ob es eine direkte Beziehung gäbe zwischen der Anzahl der atheistischen Bücher, die an öffentlichen Plätzen verhökert werden, und der Zahl der tatsächlichen Atheisten, die es unter diesem Publikum gibt.

Noch beunruhigender dagegen ist, dass der Mangel an Qualität in der atheistischen Speise ein allzu bedauerliches Zeichen für einen entsprechenden Mangel an Qualität aufseiten der Argumente der Theisten sein könnte, oder zumindest einen Mangel an ausreichendem intellektuellen Rüstzeug aufseiten der Leser- und Hörerschaft.

Doch was immer auch die Ursache sein mag, jedenfalls hat sich die Flut an Büchern von Atheisten, trotz ihrer Qualität, tatsächlich dahingehend ausgewirkt, dass manche Christen ihren Glauben verloren haben. Als Beispiel führen wir die persönliche Geschichte von einem von uns beiden an (Scott Hahn), und sie zu erzählen lohnt sich deshalb, weil sie der entscheidende Auslöser dafür war, dass wir dieses Buch zusammen schreiben wollten.

Einer meiner Kollegen von der Theologischen Fakultät der Franciscan University, der eigentlich immer recht vergnügt ist, kam eines Nachmittags am Ende des Wintersemesters ganz aufgeregt in mein Büro. Er berichtete mir, dass eine Studentin zu ihm gekommen und ziemlich verzweifelt gewesen sei, weil einige ihrer Kommilitonen nach der Lektüre von Dawkins’ Der Gotteswahn ihren Glauben verloren hätten.

Mein Kollege hielt dieses Buch für so schwach in seiner Argumentation, dass er davon keinerlei Gefahr ausgehen sah. Womit er jedoch nicht rechnete – und was ich selbst auch noch nicht ganz begriff –, war die Kraft von Dawkins’ Rhetorik. Das Resultat war also, dass sie alle vollkommen dem Zauber seiner Worte verfielen.

Quelle: Bestellung
Lewis: Dienstanweisung für einen Unterteufel
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