Vatikan engagiert Schweizer Geldwäsche-Bekämpfer
Vatikan reagiert damit auf die Empfehlungen des Europaratsausschusses “Moneyval”
Vatikanstadt, kath.net/KAP, 12. September 2012
Im Zuge der Bemühungen um Finanztransparenz hat der Vatikan den auf Geldwäsche-Bekämpfung spezialisierten Schweizer Finanzexperten René Brülhart engagiert. Der Anwalt berate den Heiligen Stuhl bezüglich Massnahmen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, teilte Vatikansprecher P. Federico Lombardi am Dienstag auf Radio Vatikan mit.
Brülhart solle helfen, das System zur Bekämpfung finanzieller Straftaten zu verbessern, so Lombardi. Der Vatikan reagiere damit auf die Empfehlungen eines Berichts vom Europaratsausschuss “Moneyval”. Laut dem im Juli veröffentlichten Bericht erfüllt der Vatikan 9 von 16 Transparenz-Kriterien weitgehend oder vollständig, jedoch 7 Kriterien nur unzureichend.
René Brülhart leitete acht Jahre lang die Liechtensteinische “Financial Intelligence Unit” (FIU), die Meldestelle zur Bekämpfung der Geldwäsche. Seit 2010 war er zudem Vizevorsitzender der Egmont Group, des weltweiten Zusammenschlusses der nationalen FIUs. Er deckte unter anderem den Siemens-Korruptionsskandal 2006 mit auf und beschlagnahmte Teile des Vermögens von Iraks Ex-Diktator Saddam Hussein.
Im Mai trat Brülhart von der Leitung der FIU Lichtenstein zurück. Als Berater im Vatikan begann er nach Lombardis Angaben Anfang September.
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