Und vom Vatikanbahnhof fuhr ein Zug ab

50. Jahrestages der Pilgerreise Johannes’ XXIII. nach Loreto

Rom, L’Osservatore Romano, 25. September 2012

Ausstellung in Loreto aus Anlass des 50. Jahrestages der Pilgerreise Johannes’ XXIII.

Am 2. Oktober 1962 wurde auf der ersten Seite des “L’Osservatore Romano” fast überraschend eine Reise Johannes’ XXIII. angekündigt: “Unmittelbar vor dem Zweiten Ökumenischen Vatikanischen Konzil hat der Papst den Entschluss gefasst, sich am Donnerstag, den 4. Oktober, Fest des hl. Franz von Assisi, als Pilger nach Loreto zu begeben und auf der Rückfahrt in der Stadt des seraphischen Heiligen Halt zu machen, um die Fürsprache des Heiligen der Nächstenliebe und des Friedens anzurufen.”

50 Jahre nach diesem Ereignis hat die Päpstliche Delegation für das Heiligtum des Heiligen Hauses von Loreto in den eindrucksvollen Räumen der von Bramante geschaffenen Keller im Apostolischen Palast die Ausstellung »Johannes XXIII. als Pilger in Loreto und Assisi« eingerichtet, die bis 27. Januar 2013 geöffnet bleibt.

Die Ausstellung – eine Hommage zum Gedenken an den großen seliggesprochen Papst, der dem allgemeinen Gedächtnis aufgrund seiner kommunikativen Fähigkeiten eingeprägt ist – wird von Benedikt XVI. im Abstand von exakt 50 Jahren eingeweiht werden. Denn am kommenden 4. Oktober wird sich der Papst auf den Spuren der Reise seines Vorgängers nach Loreto begeben und der Jungfrau von Loreto sowohl die Bischofssynode, als auch das Jahr des Glaubens anzuvertrauen, das am 11. Oktober beginnt.

Es war 6.30 Uhr morgens, als der Zug mit Johannes XXIII. an Bord durch das grosse bewehrte Tor des Vatikanbahnhofs kam. Der Zug fuhr durch Latium, Umbrien und die Marken, und auf der Fahrt wurde er an jeder Station von Tausenden von Gläubigen empfangen, die herbeigeeilt waren, um den Papst zu begrüssen. Jenes Ereignis, das so normal zu sein schien, war dagegen von grosser historischer Tragweite: Denn seit 1857, das heisst seit Pius IX. seine letzte Reise im Gebiet des Kirchenstaates unternommen hatte, hatte kein Papst mehr den Vatikan verlassen, um eine Reise zu unternehmen, die ihn weit weg von Rom führte. Johannes XXIII. war demnach der erste moderne Papst, der die Leoninischen Mauern verlassen hat, um nach über einem Jahrhundert den Gläubigen zu begegnen.

Rom, L’Osservatore Romano, Sandro Barbagallo

Quelle
Franziskus von Assisi
Enzyklika:Mater et Magistra: Über die jüngsten Entwicklungen des gesellschaftlichen Lebens und seine Gestaltung im Licht der christlichen Lehr
Eröffnungsrede Konzil Papst Johannes XXIII.
PapstJohannesXXIII.

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