Martin Grichting wehrt sich gegen Verunglimpfung in Medien
Generalvikar des Bistums Chur wehrt sich gegen permanente Verunglimpfung
….. der katholischen Kirche in der romanischsprachigen Tageszeitung “La Quotidiana”
Chur, kath.net. 5. september 2012
Martin Grichting, der Generalvikar des Bistums Chur, wehrt sich gegen die permanente Verunglimpfung der katholischen Kirche in der romanischsprachigen Tageszeitung “La Quotidiana”.
Diese hatte in den letzten Jahren unter anderem Gläubige mit “Kamelen” verglichen und Priester als “Exponenten der katholischen Reaktion”. Weiters wurde das Papsttum als “eine Diktatur” bezeichnet und die kirchliche Hierarchie als “ein Monster”.
kath.net dokumentiert den Brief von Grichting im Wortlaut:
Thema meines an die Redaktion von “La Quotidiana” adressierten Mails war nicht die romanische Sprache. Wenn das dennoch so verstanden wurde, bedaure ich es. Thema des Mails war die publizistische Verantwortung von “La Quotidiana”. Diese Zeitung bietet seit Jahren Herrn Ursicin Derungs ein Forum, um die katholische Kirche und ihre Gläubigen in verletzender Weise zu attackieren.
Selbstverständlich haben wir in der Schweiz Meinungsfreiheit. In diesem Sinn ist es, um ein paar Beispiele zu nennen, das Recht von Herrn Derungs, in “La Quotidiana” von der “gewohnten kirchlichen Anmassung und Heuchelei” zu schreiben, Gläubige mit “Kamelen” zu vergleichen oder Priester als “Exponenten der katholischen Reaktion”. Auch darf Herr Derungs in “La Quotidiana” bestimmte Gläubige in die Nähe psychischer Krankheit rücken, indem er ihnen Nostalgie vorwirft und dann erklärt, Nostalgiker seien oft Narzissten und “Narzissmus eine kranke Form der Selbstliebe”. Es gehört auch zur Meinungsfreiheit, wenn Herr Derungs in “La Quotidiana” das Papsttum “eine Diktatur” nennt, die kirchliche Hierarchie “ein Monster”, die päpstliche Kurie “ein Greisenrangierbahnhof” und den Gehorsam der Bischöfe gegenüber dem Papst “Kriecherei” und “Krankheit”.
Die Bistumsleitung hat seit über 10 Jahren die Ausfälligkeiten von Herrn Derungs ignoriert, nicht zuletzt deshalb, um ihm nicht noch mehr Publizität zu geben. Es ist nun aber der Punkt erreicht, an dem festgehalten werden muss: Meinungsfreiheit erlaubt es einer Zeitung zweifellos, jemanden jahrelang auf den religiösen Gefühlen einer Bevölkerungsgruppe herum trampeln zu lassen.
Publizistische Verantwortung bestünde aber darin, Polemiken von informativen Meldungen klar zu unterscheiden und letzteren den Vorrang zu geben. Und vor allem bestünde publizistische Verantwortung darin, für eine ausgewogene Kommentierung kirchlicher Ereignisse zu sorgen, die zudem nicht Personen verunglimpft oder eine Organisation systematisch mit verletzenden Pauschalverurteilungen diffamiert. Denn immerhin gilt es zu bedenken: “Südostschweiz-Medien” verfügen in Graubünden über eine marktbeherrschende Stellung. Das Unternehmen trägt deshalb eine besondere publizistische Verantwortung im Kanton.
Herr Cabalzar, Herr Masüger, Herr Lebrument: Nehmen Sie bitte Ihre Verantwortung wahr.
Dr. Martin Grichting Generalvikar des Bistums Chur.
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